Elon Musk: Nutzer stimmen auf Twitter über Rücktritt ab
Erst im Oktober sorgte Elon Musk mit seiner Twitter-Übernahme für einen Knall. Jetzt folgt der nächste: User können über Musks Rücktritt bestimmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kritik an Elon Musk wächst nach den jüngsten Account-Sperren bei Twitter weiter.
- Nun will der Tech-Milliardär die Nutzer über seine Zukunft abstimmen lassen.
- Er hat auf Twitter eine Umfrage gestartet – es geht um einen möglichen Rücktritt als CEO.
Elon Musks Übernahme von Twitter sorgte für viel Veränderungen und auch für viel Kritik. Auf diese reagiert der Multimilliardär mit einem aussergewöhnlichen Entscheid: Die User im Internet können über seine Zukunft bei dem Kurznachrichtendienst abstimmen.
In der Nacht auf Montag schrieb Musk auf Twitter: «Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten? Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten.» Für die Nutzer gibt es die Antwortmöglichkeiten «Ja »und «Nein»
Should I step down as head of Twitter? I will abide by the results of this poll.
— Elon Musk (@elonmusk) December 18, 2022
Zuvor hatte es massive Kritik an Twitter gegeben. Das Online-Netzwerk hatte erklärt, seinen Nutzerinnen und Nutzern künftig nicht mehr zu erlauben, ihre Präsenz auf bestimmten Konkurrenz-Plattformen zu bewerben. Dazu gehören Facebook, Instagram oder Mastodon.
Musk versprach in einem weiteren Tweet, grössere Änderungen der Richtlinien für die Plattform künftig ebenfalls zur Abstimmung zu stellen. «Ich bitte um Entschuldigung. Wird nicht wieder vorkommen.»
Die neue Richtlinie gegen die Konkurrenz-Plattformen gilt Twitter zufolge sowohl für Tweets als auch für die Biografie des eigenen Accounts. In Zukunft werde Twitter keine kostenlose Werbung für bestimmte Social Media-Plattformen auf Twitter mehr zulassen, hiess es. Musk hatte Twitter im Oktober übernommen und setzt bei dem Online-Dienst seitdem seine Vorstellungen durch.
Sperrung von Konten sorgt für Kritik
Twitter hatte seit Donnerstag zudem die Accounts mehrerer prominenter US-Journalisten gesperrt. Die Sperrungen waren nach Angaben der Betroffenen ohne Vorwarnung erfolgt. Ein Grossteil der Accounts wurde zwar mittlerweile wieder freigeschaltet – die Kritik an dem Vorgehen war aber riesig. Viele Nutzerinnen und Nutzer bewarben daraufhin – aber auch schon zuvor – den Twitter-Konkurrenten Mastodon als Alternative.
Musk hatte sich in der Vergangenheit immer als Vorkämpfer für Meinungsfreiheit präsentiert. Auf Twitter propagierte er schliesslich Verschwörungstheorien und nutzte die Plattform, um in seinen Tweets für die US-Republikaner zu werben. Der Online-Dienst hatte sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Kommunikationsplattform entwickelt: Auf der ganzen Welt nutzen Regierungen, Behörden und Politiker Twitter für ihre Öffentlichkeitsarbeit.