Ukraine Krieg: Emotionaler Pentagon-Sprecher nennt Putin grausam
Es sei Brutalität der kältesten und verdorbensten Art, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums John Kirby über Putins Vorgehen im Ukraine-Krieg.
Das Wichtigste in Kürze
- John Kirby sprach bei einer Rede über die «Verdorbenheit» Putins.
- Der Pentagon-Sprecher überraschte mit seiner Wortwahl und Emotionalität.
- Später entschuldigte er sich für den Gefühlsausbruch.
Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen dessen Kriegsführung kritisiert. Dies auf ungewöhnlich emotionale Weise. «Es ist Brutalität der kältesten und verdorbensten Art.» Dies sagte Kirby am Freitag in Washington mit Blick auf Putins Vorgehen in dem Krieg.
«Wir sind davon ausgegangen, dass Putin in der Lage ist, das, was er für die nationalen Interessen Russlands hält, (...) mit brutaler Entschlossenheit zu verfolgen. Ich denke, das war uns allen klar», sagte er.
Er fügte hinzu: «Ich glaube nicht, dass wir das Ausmass, in dem er diese Gewalt und Grausamkeit vorweist, richtig einschätzten.»
Kirby reagierte auf die Frage eines Reporters, ob er Putin für einen rationalen Akteur halte. Der Pentagon-Sprecher sagte, er sei kein Psychologe und könne nicht einschätzen, was in dem russischen Präsidenten vorgehe. Er könne aber über dessen «Verdorbenheit» sprechen.
Ukraine-Krieg: Kirby entschuldigt sich für Gefühlsausbruch
«Es ist schwer, sich anzusehen, was er in der Ukraine tut, was seine Truppen in der Ukraine tun. Und zu denken, dass irgendein ethisches, moralisches Individuum das rechtfertigen könnte», sagte er. Als Kirby auf die Bilder von Gräueltaten russischer Truppen in der Ukraine zu sprechen kam, rang er kurzzeitig um Fassung.
Putins Kriegsbegründung, er wolle die Ukraine entnazifizieren und russische Bürger schützen, nannte Kirby «Schwachsinn». «Es ist schwer, diese Rhetorik mit dem in Einklang zu bringen, was er (...) tatsächlich mit unschuldigen Menschen macht.»
Derartige Wortwahl und Emotionalität ist für den Pentagon-Sprecher ungewöhnlich. Kirby gibt mehrmals in der Woche Einschätzungen des Verteidigungsministeriums zum Kriegsverlauf - stets souverän, professionell und aufgeräumt.
Kirby entschuldigte sich kurz darauf für seinen Gefühlsausbruch: «Ich wollte nicht emotional werden. Ich bitte dafür um Entschuldigung.»