Erneut Boeing-Whistleblower plötzlich verstorben
Mit Joshua Dean, einem ehemaligen Qualitätsprüfer bei Spirit AeroSystems, verstirbt erneut völlig unerwartet ein Boeing-Whistleblower. Was zu seinem Tod führte.
Das Wichtigste in Kürze
- Erneut ist ein Boeing-Whistleblower unerwartet verstorben.
- Laut Berichten erlag Joshua Dean am Dienstagmorgen einer fortschreitenden Infektion.
- Bereits einige Monate zuvor wurde der Boeing-Whistleblower, John Barnett, tot aufgefunden.
Joshua Dean, ein ehemaliger Qualitätsprüfer bei Spirit AeroSystems und einer der ersten Boeing-Whistleblower gegen das Unternehmen, ist überraschend gestorben. Laut einem Bericht der «Seattle Times» erlag Dean am Dienstagmorgen einer plötzlichen und schnell fortschreitenden Infektion. Die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet darüber.
Dean war bekannt dafür, dass er Fertigungsmängel bei der 737 MAX von Boeing aufgedeckt hatte. Mängel, die laut ihm von der Führungsebene des Unternehmens ignoriert wurden. Der 45-Jährige lebte in Wichita im US-Bundesstaat Kansas. Dem Ort, an dem Spirit AeroSystems seinen Hauptsitz hat.
Bekannt für seinen gesunden Lebensstil und seine gute Gesundheit war Deans Tod ein Schock für viele. Seine Rolle als Boeing Whistleblower hatte ihn ins Rampenlicht gerückt. Es machte ihn zu einer wichtigen Figur im Kampf gegen unternehmerische Missstände.
Tod von Boeing-Whistleblower: Ein tragisches Muster?
Nur wenige Monate vor Deans unerwartetem Ableben wurde ein anderer Whistleblower tot aufgefunden: John Barnett. Barnett hatte jahrelang über gravierende Mängel beim Flugzeughersteller Boeing informiert. Er stand kurz davor, zum dritten Mal in Folge vor Gericht auszusagen.
An jenem Tag fanden Hotelmitarbeiter Barnett tot in seinem Pick-up-Truck auf dem Hotelparkplatz. Bei ihm befand sich eine Pistole und eine handgeschriebene Notiz. Die Polizei erklärte, dass alles auf Selbstmord hindeute.
Barnetts Anwalt äusserte sich zu seinem Tod: «Ich weiss nicht, ob er ein Ziel für irgendjemand war. Aber ich bin sicher, es gab Leute, die böse auf ihn als Whistleblower waren.» Die Todesfälle von Dean und Barnett werfen Fragen über die Sicherheit von Whistleblowern auf.