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Facebook sperrt Konten eines rechtsextremen Netzwerks

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USA,

Ein Werbeboykott setzt Facebook unter Druck. Werbekunden fordern Durchgreifen gegen Hassbotschaften. Jetzt geht die Firma in den USA gegen rechten Terror vor.

Die regierungsfeindliche Gruppe werde ab sofort als «gefährliche Organisation» eingestuft und von allen Plattformen verbannt, teilt Facebook mit. Foto: Christophe Gateau/dpa
Die regierungsfeindliche Gruppe werde ab sofort als «gefährliche Organisation» eingestuft und von allen Plattformen verbannt, teilt Facebook mit. Foto: Christophe Gateau/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook hat auf seinen Plattformen 315 Konten gelöscht.
  • Zudem seien 400 weitere Gruppen und 100 Seiten gelöscht worden.
  • Diese sollen sich lose an der rechtsextremen Boogaloo-Bewegung angelehnt haben.

Die regierungsfeindliche Gruppe werde ab sofort als «gefährliche Organisation» eingestuft und von allen Plattformen verbannt, teilte Facebook mit. Auch Posts, die Unterstützung für die Organisation äusserten, würden künftig gelöscht, hiess es. Facebook war zuletzt – auch durch einen Werbeboykott – unter Druck gekommen, härter gegen hasserfüllte und rassistische Inhalte vorzugehen.

Bei dem Netzwerk handelt es sich demnach um Gruppen, die sich lose an der rechtsextremen Boogaloo-Bewegung anlehnen und mitunter auch deren Namen nutzen. «Es bemüht sich aktiv darum, für Gewalt gegen Zivilpersonen, Sicherheitskräfte, Beamte und Regierungsinstitutionen zu werben», erklärte Facebook. Daher seien 220 Facebook-Accounts und 95 Konten bei Instagram gelöscht worden. Zudem seien 400 weitere Gruppen und 100 Seiten gelöscht worden, die auch gegen Facebooks Richtlinien verstiessen und ähnliche Inhalte wie das Netzwerk verbreitet hätten. Boogaloo-Inhalte, in denen zu Gewalt aufgerufen werde, würden immer gelöscht, erklärte Facebook.

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Facebook-CEO Mark Zuckerberg. - DPA

Facebook war wegen seines von vielen als zögerlich empfundenen Umgangs mit problematischen Inhalten zuletzt immer mehr in die Defensive geraten. Zahlreiche Firmen – darunter bekannte Namen wie Coca-Cola, Unilever, Starbucks und Volkswagen – kündigten an, ihre Werbung in sozialen Netzwerken infolge der Debatte um Hassbotschaften bis auf weiteres auszusetzen. Facebook verweist auf das Recht der Meinungsfreiheit, hat zuletzt aber angekündigt, mehr gegen Hassbotschaften zu tun. Das Unternehmen erklärte am Dienstag: «So lange es in der physischen Welt nach Gewalt strebende Bewegungen gibt, werden sie auch versuchen, digitale Plattformen auszunutzen.»

Zuletzt viel Kritik für Facebook

Kritiker wenden ein, dass Facebook trotz der jüngsten Massnahmen in den USA beim Kampf gegen Hassbotschaften und Extremismus weltweit noch viel Arbeit vor sich hat. Zudem gibt es noch die Fälle, in denen eigentlich legitime Quellen wie US-Präsident Donald Trump nach Ansicht vieler Beobachter die Grenzen zu Gewaltverherrlichung oder manipulativer Darstellung überschreiten. Facebook war zuletzt dafür kritisiert worden, dass das Unternehmen – anders als etwa Twitter – nicht gegen umstrittene Posts von Trump vorgegangen war.

Zudem steht Facebook in den USA auch für den Umgang mit rassistischen Inhalten in der Kritik. Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz Ende Mai und die darauffolgenden Proteste haben der Debatte zu Rassismus in den USA deutlich Schwung verliehen.

Am Montag hatte die Online-Plattform Reddit neue Schritte zur Bekämpfung von Hassbotschaften und Gewaltverherrlichung bekanntgegeben und dabei auch eine bei vielen Trump-Unterstützern beliebte Gruppe («The_Donald») geschlossen. Zunächst wurden rund 2000 Gruppen gesperrt. Auch die Streamingplattform Twitch sperrte einen Account von Trumps Wahlkampfteam vorübergehend.

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