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Facebook verstösst gegen selbst gesetzte Datenschutz-Auflage

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USA,

Nach dem Cambridge-Analytica-Skandal hat sich Facebook eigene Regeln auferlegt, um dem Missbrauch von Daten einen Riegel vorzuschieben. Doch ausgerechnet gegen die hat das Netzwerk jetzt verstossen.

Das Logo von Facebook auf der Videospielmesse Gamescom. Foto: Christophe Gateau/dpa
Das Logo von Facebook auf der Videospielmesse Gamescom. Foto: Christophe Gateau/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook hat gegen eine Selbstverpflichtung verstossen, keine Daten mehr an Apps zu geben, die länger als 90 Tage nicht genutzt werden.

Das räumte das Netzwerk am Mittwoch (Ortszeit) in einem Blog-Eintrag ein.

Nach dem Cambridge-Analytica-Skandal habe man 2018 diese Regel festgelegt. Kürzlich habe man jedoch bemerkt, dass in einigen Fällen Apps weiterhin die Daten empfangen, wenn die App in den vergangenen 90 Tagen nicht benutzt worden sei. Dabei habe es sich um die Daten gehandelt, die zuvor auch von den Nutzern freigegeben worden seien.

Als Beispiel nannte Facebook eine Fitness-App die ein User verwendet, um seine Freunde aus seiner Heimatstadt zu einem Training einzuladen. Dabei habe Facebook nicht erkannt, dass einige seiner Freunde seit vielen Monaten inaktiv waren und die Benachrichtigung eigentlich nicht hätten erhalten dürfen.

«Aus den Daten der vergangenen Monate, die uns zur Verfügung stehen, gehen wir derzeit davon aus, dass dieses Problem etwa 5000 Entwicklern ermöglichte, auch nach 90 Tagen Inaktivität (...) Informationen - zum Beispiel Sprache oder Geschlecht - zu erhalten», heisst es in dem Blog-Eintrag weiter. Man habe jedoch keine Beweise dafür gesehen, dass dieses Problem dazu geführt habe, dass Informationen ausgetauscht wurden, die nicht mit den Berechtigungen übereinstimmten, die Personen erteilt haben, als sie sich über Facebook eingeloggt haben.

Facebook hat nach eigenen Angaben die Lücke umgehend geschlossen. «Wir werden das Problem weiter untersuchen und der Transparenz bei grösseren Aktualisierungen weiterhin Priorität einräumen.»

Bei dem Cambridge-Analytica-Skandal hatte der Entwickler einer Umfrage-App Informationen von Facebook-Nutzern unrechtmässig an die Firma Cambridge Analytica weitergereicht, die später unter anderem für das Wahlkampfteam des späteren US-Präsidenten Donald Trump arbeitete. Dabei ging es nicht nur um die Daten der rund 300 000 Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die ihrer Facebook-Freunde.

© dpa-infocom, dpa:200702-99-650384/2

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