Facebook wegen Desinformation über Impfstoffe unter Druck
Polarisieren Algorithmen politische Lager? Facebook gerät wegen seines Umgangs mit Verbreitern von Fake News um die Corona-Impfung unter Druck.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen Falschinformationen betreffend Corona-Impfstoffe gerät nun Facebook unter Druck.
- 14 US-Bundesstaaten befragen Facebook über den Umgang mit deren Verbreitern.
- Der Grund: Neue Algorithmen sollen für eine Polarisierung politischer Lager führen.
In den USA haben die Generalstaatsanwälte von 14 Bundesstaaten mit der Befragung von Facebook wegen des Umgangs mit Verbreitern von Falschinformationen über Corona-Impfstoffe begonnen. Neue Algorithmen sorgen laut den Enthüllungen der ehemaligen Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen verstärkt für eine Polarisierung politischer Lager – aus reiner Geldgier.
Die Nutzer würden durch ihre Wut dazu verleitet, immer weiter zu scrollen, was die Reichweite der Werbetreibenden erhöhe. Facebook habe dafür ein System aufgebaut, das hochkarätige Nutzer von den Regeln gegen gezielte falsche Behauptungen über Covid-19 und Impfstoffe ausnehme.
Facebook reagierte nicht auf Bitte der Stellungnahme
Sie seien «äusserst besorgt» über diese Berichte, wonach Facebook Listen von Mitgliedern führe, die eine Sonderbehandlung erhalten hätten. Dies hiess es in einem Brief der Generalstaatsanwälte an Konzernchef Mark Zuckerberg. Facebook reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
Falschinformationen über das Virus, Behandlungsmethoden und Impfstoffe haben sich während der Corona-Pandemie schnell auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube verbreitet. Forscher und Gesetzgeber werfen Facebook seit Langem vor, schädliche Inhalte auf seinen Plattformen nicht zu kontrollieren.