Festnahme in Mexiko: Mutmasslicher Kartell-Boss nach USA abgeschoben
Mexiko hat den mutmasslichen Anführer eines Drogenkartells in die USA abgeschoben. Die Festnahme des mutmasslichen Gangsters Juan Gerardo Treviño, alias «El Huevo» (Das Ei), hatte in der Nacht zum Montag in der mexikanischen Grenzstadt Nuevo Laredo eine Gewaltwelle ausgelöst. Gegen Treviño lagen Haftbefehle in zwei mexikanischen Bundesstaaten unter anderem wegen des Verdachts auf Mord, Terrorismus und Erpressung vor, wie Vizesicherheitsminister Ricardo Mejía am Dienstag bei einer Pressekonferenz mitteilte.
Das Wichtigste in Kürze
- Weil er aber US-Staatsbürger ist und illegal nach Mexiko eingereist war, wurde er demnach in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) in das Nachbarland abgeschoben.
Dort sei Treviño wegen eines Haftbefehls sofort festgenommen worden. Mejía zufolge wurde Treviño im US-Bundesstaat Texas unter anderem Verschwörung zum Import von Drogen zum Zwecke des Vertriebs und Verschwörung zur Geldwäsche vorgeworfen.
Treviño ist der Neffe von Miguel Ángel Treviño, alias Z-40, der Anführer des Kartells Los Zeta und einer der meistgesuchten Drogenhändler Mexikos war. Nach dessen Verhaftung im Jahr 2013 spaltete sich die Gruppe, was zur Entstehung des Nordost-Kartells und seines Killerkommandos La Tropa del Infierno (Die Höllentruppe) führte. Beide standen laut Experten unter dem Befehl von «El Huevo». Das Kartell schmuggelt neben Drogen auch Migranten in die USA.
Auf Treviños Festnahme am Sonntag reagierte die Gruppe mit Gewalt. In Nuevo Laredo, an der Grenze zum texanischen Laredo, fielen zahlreiche Schüsse. Mehrere Militäranlagen wurden angegriffen und Autos in Brand gesteckt. Das US-Konsulat in der Stadt stellte wegen der Gewalt am Montag bis auf Weiteres den Betrieb ein.