Mindestens 860 Schweizer sind derzeit auf Hawaii
Die Hawaii-Inseln werden von einem verheerenden Feuer heimgesucht. Mindestens 36 Menschen starben schon. Mindestens 860 Schweizer sind aktuell auf Hawaii.
Das Wichtigste in Kürze
- Verheerende Busch- und Waldbrände auf Hawaii fordern mindestens 36 Tote.
- Touristen werden gewarnt: Maui ist kein sicherer Ort wegen der Flammeninferno.
- Hurrikan Dora trägt zur Ausbreitung der Brände auf den Hawaii-Inseln bei.
- Laut EDA sind auf Hawaii 847 Schweizer wohnhaft, mindestens 13 auf der Durchreise.
Dichter Rauch hängt über dem Ferienparadies. Ein Küstenstreifen von Maui steht in Flammen, Teile der gewöhnlich üppig-grünen Insel sind schwarz verkohlt. Es sind schockierende und seltene Bilder aus Hawaii von verheerenden Busch- und Waldbränden.
Wie lokale Medien berichten, ist die Zahl der Todesopfer inzwischen auf mindestens 36 gestiegen. Sie berufen sich dabei auf den Bürgermeister von Maui County.
Rund 850 Schweizer auf Hawaii wohnhaft
Wie das EDA auf Anfrage von Nau.ch erklärt, stehe das Schweizerische Generalkonsulat in San Francisco in Kontakt mit den lokalen Behörden. Sowie den Schweizer Staatsangehörigen auf Hawaii.
«Das EDA hat zurzeit keine Kenntnis von Schweizer Opfern», sagt Mediensprecherin Elisa Raggi.
«Aktuell sind 847 Schweizer Staatsangehörige auf Hawaii wohnhaft angemeldet. 13 durchreisende Schweizer Staatsangehörige haben sich aktuell freiwillig auf der Travel Admin App des EDA registriert.» Damit sind mindestens 860 Schweizer derzeit vor Ort. Das Aussendepartement würde die Lage vor Ort eng verfolgen.
«Betroffene Schweizer Staatsangehörige können sich an die EDA Helpline oder an die zuständige Schweizer Vertretung vor Ort wenden. Das EDA unterstützt diese bei Bedarf im Rahmen des konsularischen Schutzes.»
Mindestens sechs Menschen sind ums Leben gekommen. Doch die Zahl der Opfer könnte noch steigen, sagte der Bürgermeister des Bezirks Maui, Richard Bissen zunächst.
Mindestens 20 Personen hätten Verbrennungen erlitten. Viele Gebäude seien «bis auf den Boden» abgebrannt. Das ganze Ausmass der Schäden sei noch nicht absehbar.
Hawaiis Gouverneur Josh Green sprach von einer «schrecklichen Katastrophe» und rief den Notstand aus. Von Reisen nach Maui wurde abgeraten. «Dies ist kein sicherer Ort», warnte die stellvertretende Gouverneurin Sylvia Luke. Per Notfall-Erklärung wollten sie Touristen fernhalten.
Augenzeugen beschrieben apokalyptische Szenen in dem am schwersten betroffenen Küstenort Lahaina, gewöhnlich ein malerisches Touristenziel im Westen von Maui. Auf der Flucht vor schnell um sich greifenden Flammen seien Menschen ins Meer gesprungen. Die Küstenwache teilte später laut CNN mit, dass mehr als ein Dutzend aus dem Wasser gerettet wurden.
Helikopter-Pilot Richard Olsten flog am Mittwoch über den Ort. Der grösste Teil des historischen Kerns sei abgebrannt. Es sähe wie in einer Kriegszone aus, als ob das Gebiet bombardiert wurde, beschrieb er bei CNN seine Eindrücke.
Hurrikan mitverantwortlich für Brände
Heftige Sturmböen liessen die Bekämpfung der Flammen aus der Luft am Dienstag zunächst nicht zu. Am Mittwoch brannte es noch an drei Stellen auf Maui. Feuer wüteten auch auf der östlich gelegenen Nachbarinsel Hawaii, der grössten Insel des gleichnamigen Bundesstaats.
Mitverantwortlich für die rasch um sich greifenden Brände sei der Hurrikan Dora. Dieser ziehe südlich der Inseln des US-Bundesstaats vorbei, so die Behörden.
«Die Tatsache, dass wir in mehreren Gebieten Waldbrände haben, die indirekt auf einen Hurrikan zurückzuführen sind, ist beispiellos. Das ist etwas, was die Bewohner von Hawaii und der Staat noch nicht erlebt haben», sagte Sylvia Luke.
Die Behörden hatten wegen hoher Feuergefahr, begünstigt durch Trockenheit, hohe Temperaturen und starke Winde, eine «Red-Flag»-Warnung für die Hawaii-Inselkette herausgegeben. Solche Bedingungen kennt man sonst von westlichen US-Staaten, darunter Kalifornien oder Oregon, wo es häufiger zu verheerenden Flächenbränden kommt.
Biden sagt Hilfe zu
US-Präsident Joe Biden hat dem Bundesstaat Hawaii Hilfe der Regierung zugesagt. Die Nationalgarde und die Marine stehe den Einsatzteams zur Seite. Das Verkehrsministerium werde dabei helfen, Touristen von Maui auszufliegen, hiess es in einer Mitteilung.
Sie sollten auf die westlich von Maui gelegenen Insel Oahu gebracht werden, berichtete der Sender Hawaii News Now. Dort werde ein Kongresszentrum in eine Notunterkunft verwandelt. Mehrere Fluggesellschaften sagten Flüge nach Maui am Mittwoch kurzfristig ab. Allerdings gebe es weiterhin Flüge von Maui, damit Touristen ihre Rückreise antreten könnten, berichtete CNN.