Foto von Trost spendendem Arzt auf Corona-Intensivstation geht um die Welt
Ein Bild des US-Chefarztes Joseph Varon, der einen älteren Patienten tröstend im Arm hält, geht um die Welt.
Das Wichtigste in Kürze
- An Thanksgiving machte ein Fotograf ein Bild eines US-Chefarztes.
- Darauf ist dieser im Schutzanzug zu sehen, wie er einen Patienten in den Armen hält.
Ein Arzt im Schutzanzug an seinem 252. Arbeitstag in Folge hält auf einer Corona-Intensivstation einen älteren Patienten tröstend im Arm: Diese Szene im United Memorial Medical Center in Houston im US-Bundesstaat Texas hielt ein Fotograf der Agentur Getty Images vergangene Woche mit der Kamera fest. Seitdem ging das Foto mit dem Chefarzt Joseph Varon im Internet um die Welt.
Varon sagte dem US-Fernsehsender CNN am Montag, er habe bereits 252 Tage in Folge gearbeitet, als er am US-Feiertag Thanksgiving den weisshaarigen Patienten sah. Der Mann versuchte, aus seinem Bett zu kommen. «Ich will bei meiner Frau sein», sagte der ältere Herr weinend, erinnerte sich Varon. Das habe ihm sehr leid getan: «Ich habe mich sehr traurig gefühlt, so wie er.» Der Patient habe schliesslich zu weinen aufgehört und sich besser gefühlt.
“I was just recollecting all the patients that I’ve had to do similar things with ... because they truly need somebody.”
— CNN International (@cnni) December 1, 2020
Houston Dr. Joseph Varon, who has worked 256 straight days, was seen comforting an elderly Covid-19 patient in a widely shared photo. https://t.co/Aeo3HWAzlY pic.twitter.com/0XE4xnElUI
Vielen Patienten drücke die Isolation auf den Corona-Intensivstationen aufs Gemüt, sagte Varon weiter. «Sie sind in einem Zimmer, in das Leute nur in Raumanzügen kommen», erklärte der Arzt. «Einige Patienten versuchen zu fliehen. Letztens hat jemand versucht, sich aus dem Fenster davon zu machen.»
Im CNN-Interview mahnte der Arzt auch die US-Bevölkerung, die Hygieneregeln einzuhalten: «Leute sind draussen in Bars, Restaurants, Einkaufszentren. Es ist verrückt. Die Leute hören nicht zu und enden dann auf meiner Intensivstation.» Für den älteren Patienten gibt es allerdings Hoffnung: Laut Varon soll er vor Ende der Woche entlassen werden.