USA fürchten Corona-Schockwelle zu Weihnachten

Rebekka Affolter
Rebekka Affolter

USA,

Trotz Warnungen reisten wegen Thanksgiving Millionen Amerikaner durch die USA. Experten befürchten nun eine weitere Welle um Weihnachten.

USA Coronavirus
Wie geht man mit Weihnachten um, wenn einige Familienmitglieder nicht geimpft sind? Diese und viele andere Fragen erreichen Psychologen zurzeit. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu Thanksgiving reisten in den USA Millionen Menschen durch das Land.
  • Dies dürfte sich stark auf die Corona-Fallzahlen auswirken.
  • In zwei bis drei Wochen werden die Thanksgiving-Infizierten in den Statistiken auftauchen.

Die USA befinden sich derzeit in der zweiten Corona-Welle. Rund um Weihnachten könnte es dabei zu einem zusätzlichen Anstieg der Fallzahlen kommen – wegen Thanksgiving. Trotz Warnungen und Appell an die Menschen reisten Millionen Amerikaner zu ihren Familien.

Thanksgiving ist einer der wichtigsten Feiertage in den USA, das Erntedankfest wird normalerweise mit der Familie verbracht. So auch dieses Jahr, trotz Corona-Pandemie. Millionen reisten in Flugzeugen, Zügen und Bussen – obwohl das Ansteckungsrisiko dort sehr hoch ist. Die Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC, die üblichen Reisen auszulassen, wurden ignoriert.

Thanksgiving Coronavirus
Heute feiern die Amis das traditionelle Thanksgiving-Fest. - Pexels

Die Krankenhäuser befürchten nun eine Verschärfung der bereits prekären Lage. Bereits am Sonntag meldete die John-Hopkins-Universität einen neuen Höchstwert bei den Hospitalisierungen: 93'238 Menschen waren in Krankenhäusern in Behandlung. In zwei bis drei Wochen – rund um Weihnachten also – dürften sich dann die Ansteckungen rund um Thanksgiving bemerkbar machen.

Zusätzliche Welle um Weihnachten

Die Sorge deswegen ist gross. «Das ist wie eine Naturkatastrophe in allen 50 Bundesstaaten gleichzeitig.» So zitiert CNN die Analystin Megan Ranney von der Brown University in Rhode Island. Es stünden weder genug Betten noch genügend Personal zur Verfügung, auch an Ausrüstung mangelt es.

Auch Anthony Fauci, der höchste Corona-Berater der USA, blickt mit Sorge in die Zukunft. Gegenüber dem Sender NBC sagt er: «Was wir mit Blick auf die nächsten Wochen im Dezember erwarten, ist leider, dass wir eine neue Welle haben könnten. Zusätzlich zu der Welle, in der wird uns schon befinden.»

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Anthony Fauci, Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten. - DPA

Dabei stieg kurz zuvor noch die Hoffnung. «Es sah so aus, als würde sich die Lage in den nördlichen Flächenstaaten entspannen», meint Deborah Birx, Koordinatorin der Corona-Taskforce, gegenüber CBS. Wegen Thanksgiving haben die Experten nun Angst, «dass das alles zunichtegemacht wird».

Düstere Aussichten für ein sowieso schon sehr schwer getroffenes Land. Die Vereinigten Staaten verzeichnen bereits jetzt über 13 Millionen Corona-Fälle. Über 266'000 der Infizierten sind gemäss Zählung der Johns Hopkins Universität gestorben.

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