George W. Bush zu Kissingers Tod: «Dankbar für seine Freundschaft»
Henry Kissinger ist verstorben. Ex-US-Präsident George W. Bush würdigt den früheren Aussenminister in einer Rede.
Ex-US-Präsident George W. Bush hat den verstorbenen früheren Aussenminister Henry Kissinger gewürdigt. «Mit dem Tod von Henry Kissinger hat Amerika eine der verlässlichsten und unverwechselbarsten Stimmen in Fragen der Aussenpolitik verloren», teilte Bush am Mittwoch (Ortszeit) in Dallas mit.
Kissinger habe in den Regierungen zweier US-Präsidenten gearbeitet und viele weitere beraten, schrieb Bush, der ebenfalls von Kissinger beraten wurde. «Ich bin dankbar für diesen Dienst und Rat, aber am dankbarsten bin ich für seine Freundschaft.» Kissinger war am Mittwoch im Alter von 100 Jahren in seinem Zuhause im Bundesstaat Connecticut gestorben.
Kissinger gilt als einer der grössten Diplomaten des 20. Jahrhunderts. Er wurde als Heinz Alfred Kissinger 1923 in Franken geboren. Als er 15 Jahre alt war, flüchteten seine jüdischen Eltern mit ihm nach New York. Zu den Erfolgen des Friedensnobelpreisträgers zählt die Annäherung der USA an China Anfang der 1970er Jahre. Doch seine Karriere hatte auch Schattenseiten. Kritiker warfen dem Deutschamerikaner Skrupellosigkeit und Machtbesessenheit vor.
Er habe Kissinger, der als Junge vor den Nazis floh und sie dann in der US-Armee bekämpfte, lange bewundert, schrieb Bush weiter. «Laura und ich werden seine Weisheit, seinen Charme und seinen Humor vermissen. Und wir werden immer dankbar sein für die Beiträge von Henry Kissinger.»