Gewalt in Brasilien: Regierung schickt Nationalgarde nach Nordosten
Angesichts einer Welle bewaffneter Angriffe hat die Regierung Brasiliens die Nationalgarde in den Nordosten des südamerikanischen Landes beordert.
Das Wichtigste in Kürze
- «Ein erster Teil ist bereits in Natal.
Ein weiterer Teil wird heute Morgen eintreffen«, schrieb Justizminister Flávio Dino auf Twitter in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit). 220 Mitglieder der Nationalgarde sollen demnach die Sicherheitskräfte des Bundesstaates Rio Grande do Norte unterstützen.
Rio Grande do Norte an der Nordostspitze Brasiliens erlebte am Dienstag seine zweite «Nacht der Gewalt» mit Attacken in der Landeshauptstadt Natal und mindestens fünf anderen Städten, wie das brasilianische Nachrichtenportal «G1» am Mittwoch berichtete. Ziel der bewaffneten Angriffe waren laut «G1» unter Berufung auf die Polizei öffentliche Gebäude und Geschäfte, ausserdem wurden Autos und Busse in Brand gesteckt. Der öffentliche Transport wurde deswegen eingeschränkt.
Ein Mensch kam bei Auseinandersetzungen mit der Polizei demnach ums Lebens, mindestens 25 Personen wurden festgenommen. Wer hinter den Angriffen steckt, war zunächst unklar. Es werde vermutet, dass es sich um eine Vergeltungsaktion des organisierten Verbrechens auf jüngste Polizei-Aktionen handle, schrieb die Zeitung «Folha de S. Paulo». Diese Aktionen hätten zur Verhaftung und zum Tod von Kriminellen sowie zur Beschlagnahmung von Waffen und Drogen geführt.