Gloria von Thurn und Taxis erhält keine Auszeichnung in New York

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USA,

Umstrittene Äusserungen holen Gloria von Thurn und Taxis ein. Ein New Yorker Museum will ihr nun doch keine Auszeichnung verleihen.

Gloria Fürstin von Thurn und Taxis
Gloria von Thurn und Taxis und ihre Geschwister verbrachten ihre Kindheit lange Zeit in Afrika. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Gloria von Thurn und Taxis pflegt Beziehungen zu rechtspopulistischen Kreisen.
  • Deshalb will ein New Yorker Museum die Fürstin nun doch nicht auszeichnen.

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (59) hat Ärger wegen ihrer erzkonservativen Ansichten. Ein New Yorker Museum will sie nun doch nicht für ihre Verdienste um die Kunst ehren. «Als kulturelle Institution, die auf den Prinzipien von Inklusion, Bürgerrechten und Vielfalt gegründet wurde, will das Museo del Barrio Menschen ehren, die diese Prinzipien hochhalten», teilte das Museum mit. «Im Ergebnis haben wir entschieden, dass sich die Wege von uns und Gloria Fürstin von Thurn und Taxis trennen.» Von Thurn und Taxis reagierte gegenüber der «New York Times» betroffen.

Nach scharfer Kritik habe sich das Museum, das sich vor allem mit lateinamerikanischer und karibischer Kunst befasst, entschieden, die 59-Jährige bei seiner anstehenden Gala zum 50. Jubiläum des Ausstellungshauses nicht zu würdigen, berichtete die «New York Times» am Freitag (Ortszeit).

Konservative Äusserungen

Die Kritik drehte sich vor allem um die öffentlich geäusserten konservativen Ansichten der Fürstin. Unter anderem hatte sie im Jahr 2001 in der Talkshow «Friedman» im Zusammenhang mit Aids-Erkrankungen in Afrika gesagt: «Da sterben die Leute an Aids, weil sie zu viel schnackseln. Der Schwarze schnackselt gerne.» Das Wort «schnackseln» ist im bayerischen Dialekt ein Ausdruck für Sex.

Im Jahr 2012 hatte die überzeugte Katholikin den früheren Papst Johannes Paul II. als «Vorreiter für Frauenrechte» bezeichnet. Vor zwei Jahren hatte sie in Äusserungen den Missbrauchsskandal bei den Regensburger Domspatzen relativiert. Gloria von Thurn und Taxis hat unter anderem auch Kontakt mit dem rechtskonservativen früheren Chefstrategen von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon.

Die Fürstin, die sich schon lange in der Kunstwelt engagiert, äusserte sich in der «New York Times» betroffen. «Ich bin enttäuscht, wie sehr unsere Gesellschaft gespalten ist und dass es überhaupt keinen Raum für Toleranz zu geben scheint. Meine konservativen religiösen Ansichten haben überhaupt keinen Einfluss auf meine Offenheit gegenüber kultureller Vielfalt und Inklusion.»

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