Glyphosat: Gericht ordnet erneute Überprüfung an
Ein Berufungsgericht hat die US-Umweltbehörde EPA angewiesen, die Gesundheitsrisiken von Glyphosat nochmals zu prüfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Umweltbehörde wird von einem Berufungsgericht gezwungen, Glyphosat neu zu prüfen.
- Das Gericht zweifelt an der Bewertung, dass der Wirkstoff zweifelhaft sei.
Ein Berufungsgericht urteilt: Die US-Umweltbehörde EPA muss die Gesundheitsrisiken von Glyphosat erneut prüfen. Dieses stufte die EPA-Bewertung, wonach Bayers umstrittener Roundup-Wirkstoff ungefährlich sei, als zweifelhaft ein.
Das Thema ist für den deutschen Bayer-Konzern von grosser Bedeutung. Das Unternehmen ist in den USA mit zahlreichen US-Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken von Glyphosat konfrontiert. Am Freitag erzielte der Konzern jedoch einen weiteren Erfolg vor Gericht. Bayer hat nun die letzten vier Glyphosat-Prozesse für sich entschieden.
Die EPA hatte das Unkrautvernichtungsmittel zuletzt 2020 überprüft und an ihrer Linie festgehalten. Demnach stelle es bei korrektem Gebrauch kein Gesundheitsrisiko dar. Dagegen klagte unter anderem die Umweltorganisation NRDC.
Entscheidung zu Glyphosat soll überprüft werden
«Jahrelang hat die EPA sich geweigert, etwas gegen die gefährlichen Folgen dieses Pestizids für Menschen und die Umwelt zu unternehmen.» Das teilte die Organisation am Freitag mit. Das Gericht habe klargemacht, dass es so nicht weitergehen könne.
Das zuständige Berufungsgericht störte sich in seinem Urteil besonders daran, wie die EPA begründete, dass Glyphosat nicht krebserregend sei. Die zugrundeliegende Analyse sei fehlerhaft und stehe teilweise nicht im Einklang mit den Leitlinien der Behörde.
Die EPA wollte sich auf Nachfrage zu der Kritik nicht äussern. Man werde die Glyphosat-Entscheidung aber überprüfen, sagte eine Sprecherin. Bayer zeigte sich in einer Stellungnahme zuversichtlich, dass die EPA auch bei einer neuen Überprüfung keine Krebsgefahren bei Glyphosat findet.