Gouverneur an Donald Trump: Bitte fahren Sie nicht nach Kenosha

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USA,

US-Präsident Donald Trump will angesichts der Proteste die Stadt Kenosha besuchen. Der Gouverneur rät ihm davon ab, da er eine weitere Eskalation befürchtet.

Donald Trump
Tony Evers, Gouverneur des US-Bundesstaates Wisconsin, spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: Morry Gash/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Stadt Kenosha dauern die Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus an.
  • Präsident Donald Trump will nun der Stadt einen Besuch abstatten.
  • Wisconsin Gouverneur befürchtet jedoch eine weitere Eskalation und rät ihm davon ab.

In den vergangenen Tagen rückten die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen schwarze US-Amerikaner in den Mittelpunkt des Wahlkampfs. Präsident Donald Trump verspricht «Recht und Ordnung».

Donald Trump hat die Gewalt am Rande von Protesten zum Wahlkampfthema gemacht. Nun versuchen die Demokraten um Joe Biden, die Initiative zurückzugewinnen. Biden forderte Trump auf, Gewalt aus jeglicher politischer Richtung zu verurteilen.

«Wir dürfen nicht zu einem Land werden, das im Krieg mit sich selbst ist», erklärte Biden am Sonntag. Trump warnt bisher meist vor «extremen Linken», die in von Demokraten regierten Städten freie Hand hätten.

Joe Biden Donald Trump
Joe Biden, demokratischer Präsidentschaftskandidat, spricht während des Parteitages der US-Demokraten. Im aufgeheizten Klima vor der US-Präsidentenwahl hat Joe Biden Amtsinhaber Trump aufgefordert, Gewalt aus jeglicher politischer Richtung zu verurteilen. Foto: Andrew Harnik - dpa

Der vom Präsidenten zuletzt besonders häufig attackierte Bürgermeister von Portland, Ted Wheeler, ging zum Gegenangriff über. «Sie sind es, der Hass und Spaltung geschaffen hat», sagte er bei einer Pressekonferenz an Trumps Adresse. «Was Amerika braucht, ist, dass Sie gestoppt werden.»

Donald Trump antwortete binnen weniger Minuten und nannte Wheeler in einer Serie von Tweets unter anderem «verrückt» und einen «Dummkopf». «Stärke ist der einzige Weg, die Gewalt in den von Demokraten geführten Städten mit hoher Kriminalität zu stoppen.»

Monatelange Proteste in Portland

In Portland gibt es seit Monaten jeden Tag Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Am Samstag fuhr ein Autokorso von Trump-Anhängern durch die Stadt, es kam zu Auseinandersetzungen. In der Nacht zum Sonntag wurde dann ein Mann in der Innenstadt erschossen.

Portland Protests
Portlands Polizeichef Chuck Lovell bei einer Medienkonferenz. - Keystone

Polizeichef Chuck Lovell warnte vor voreiligen Schlüssen über die Hintergründe der Tat. Zuvor hatte es in Medienberichten geheissen, der erschossene Mann habe eine Baseball-Kappe der rechten Gruppe «Patriot Prayer» getragen.

Donald Trump soll besser nicht nach Kenosha

Neben Portland wurde in den vergangenen Tagen auch die Stadt Kenosha im Bundesstaat Wisconsin zum Zentrum von Protesten. Auslöser war ein Vorfall, bei dem ein Polizist einem Schwarzen siebenmal in den Rücken schoss. Trump kündigte am Wochenende an, er werde am Dienstag nach Kenosha reisen.

Proteste nach Schüssen Kenosha
Freiwillige malen im Rahmen eines «Uptown Revival» Wandbilder an Unternehmen. Ziel der Veranstaltung war es, Spenden für die Einwohner von Kenosha zu sammeln und Unternehmen zu helfen, die durch gewalttätige Proteste zu Schaden kamen. Foto: Russell Contreras - dpa

Doch es gibt Widerstand dagegen. Wisconsins Gouverneur Tony Evers rief Trump auf, den Besuch abzusagen. «Ich bin besorgt, dass ihre Anwesenheit unsere Heilung nur behindern wird», schrieb Evers in einem Brief.

In Kenosha brachen nach dem Polizeieinsatz gegen den 29-jährigen Afroamerikaner Jacob Blake Proteste aus. Es kam zwei Nächte in Folge auch zu Gewalt mit brennenden Gebäuden und Autos.

17-Jähriger erschiesst zwei Demonstranten

In der dritten Nacht erschoss ein 17-Jähriger zwei Menschen und verletzte einen weiteren. Er patrouillierte als bewaffneter Zivilist durch die Strassen. Die Schüsse wurden von Augenzeugen auf Video festgehalten. Der 17-Jährige wurde wegen zweifachen Mordes angeklagt, sein Anwalt spricht von Selbstverteidigung.

Trump Wahlbeamter Verteidigungsminister
US-Präsident Donald Trump bei einer Rede. (Archivbild) - Keystone

Trump hatte in den vergangenen Tagen vor allem betont, dass in der Stadt schnell wieder Ordnung wiederhergestellt werden müsse.

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