Donald Trump reist am Dienstag nach Kenosha

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USA,

US-Präsident Donald Trump wird in die Stadt Kenosha reisen, die nach Polizei-Schüssen in den Rücken eines Schwarzen von Protesten erschüttert wird.

Donald Trump, Präsident der USA, spricht während eines Briefings über den Hurrikan Laura. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
Donald Trump, Präsident der USA, spricht während eines Briefings über den Hurrikan Laura. Foto: Alex Brandon/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Alex Brandon

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wut in den Kenosha bleibt nach Schüssen auf Afroamerikaner Jacob Blake gross.
  • Am Dienstag reist nun US-Präsident Donald Trump in die Stadt.
  • Die Behörden ermitteln noch immer, wie es zum Polizeieinsatzes gegen Blake kam.

Seit Tagen wird in der US-Stadt Kenosha gegen übertriebene Polizeigewalt und Rassismus demonstriert. Dabei kam es auch zu Gewalttaten: Neben angezündeten Gebäuden und Autos wurden zwei Menschen getötet. Nun will sich Präsident Donald Trump am Dienstag in Kenosha mit Sicherheitsbehörden treffen.

Er möchte sich den Schaden nach den Ausschreitungen der vergangenen Tage ansehen. Dies sagte ein Sprecher des Weissen Hauses am Samstag (Ortszeit).

Ermittler finden in Blakes Auto ein Messer am Boden

Eine zentrale Botschaft Trumps im laufenden Präsidentschaftswahlkampf ist das Versprechen von «Recht und Ordnung». Das war auch das Leitmotiv seiner bisherigen Äusserungen zu den Ereignissen in Kenosha.

In der Stadt im US-Bundesstaat Wisconsin hatte vor einer Woche ein Polizist dem 29-jährigen Jacob Blake siebenmal in den Rücken geschossen. Auf einem Video des Zwischenfalls ist zu sehen, wie Blake davor um ein Auto geht. Währenddem folgen ihm zwei Polizisten mit gezogenen Waffen. Eine davon ist auf seinen Rücken gerichtet.

Washington
Blakes Vater Jacob Blake Sr. spricht an einer Demo in Washington. - POOL/AFP

Als Blake die Fahrertür aufmacht und sich hineinbeugt, greift einer der Polizisten ihn am Shirt und schiesst. Das Video löste in den USA Empörung und Proteste aus. Im Auto befanden sich Blakes Kinder im Alter von drei, fünf und acht Jahren. Am Samstag gab es in Kenosha einen Protestmarsch mit hunderten Teilnehmern.

Unterdessen werden nur häppchenweise Details zum Ablauf des Polizeieinsatzes gegen Blake bekannt. Der Generalstaatsanwalt von Wisconsin, Josh Kaul, teilte mit, dass im Fahrzeug auf dem Boden der Fahrerseite ein Messer gefunden worden sei. Er machte aber auf Nachfrage von Reportern keine Angaben dazu, ob Blake ein Messer in der Hand gehabt habe.

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Eine Blume liegt neben einer Tatort-Markierung, wo ein Demonstrant in Kenosha erschossen wurde. - Keystone

Zudem hiess es, die Polizisten hätten zweimal versucht, Blake mit einem Elektroschocker zu betäuben, das habe aber nicht funktioniert.

Donald Trump: «Kein guter Anblick»

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden und seine Vize Kamala Harris hatten in den ersten Tagen nach dem Polizeieinsatz mit der Familie Blakes telefoniert. Von Donald Trump habe er nicht gehört, sagte Vater Jacob Blake Senior dem Sender CNN am Freitag. Und er lege auch keinen Wert mehr darauf: «Es ist zu spät. Er hätte vor vier Tagen anrufen müssen.»

Trump hatte sich am Freitagabend zum ersten Mal nicht nur zu den Krawallen, sondern auch zu den Schüssen auf Blake geäussert: «Wir untersuchen das sehr nachdrücklich. Es war kein guter Anblick.» Kenoshas Bürgermeister John Antaramian sagte dazu: «Ich denke, der Präsident sollte sich heraushalten.»

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump spricht an einer Pressekonferenz. - keystone

Biden, der acht Jahre Vize von Präsident Barack Obama war, ist bei schwarzen US-Amerikanern populär. Trump rechtfertige sich in seiner Nominierungsrede auf dem Parteitag der Republikaner am Donnerstag. «Ich sage mit grosser Bescheidenheit, dass ich mehr für die afroamerikanische Community getan habe als jeder Präsident seit Abraham Lincoln.»

Zugleich versucht Donald Trump, die Demokraten mit Gewalt bei Protesten in Verbindung zu bringen und Ängste bei potenziellen Wählern zu schüren. Die Krawalle seien ein Vorgeschmack darauf, dass in «Bidens Amerika» niemand sicher sein werde.

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