Inflationsrate in USA schwächt sich deutlich ab
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA ist die Inflation um 8,5 Prozent zurückgegangen.
- Im Juni hatte die Teuerung in dem Land mit 9,1 Prozent einen Höchststand erreicht.
- Volkswirte waren von einem höheren Rückgang ausgegangen.
In den USA hat die Dynamik des Preisanstiegs im Juli stärker als erwartet nachgelassen. Die Inflation schwächte sich auf 8,5 Prozent ab, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte.
Im Juni hatte die Teuerung in der grössten Volkswirtschaft der Welt noch bei 9,1 Prozent gelegen. Damit war sie auf dem höchsten Stand seit über 40 Jahren.
Rückgang der Benzinpreise sind verantwortlich
Volkswirte hatten mit einem Rückgang der Inflation gerechnet. Sie waren aber im Schnitt von einer etwas höheren Rate von 8,7 Prozent ausgegangen. Die schwächere Inflation im Juli wurde unter anderem mit dem jüngsten Rückgang der Benzinpreise in den USA erklärt.
Der US-Dollar und die Kapitalmarktzinsen in den USA gaben nach der Veröffentlichung der Preisdaten stark nach. Das spricht dafür, dass die Finanzmärkte bei den künftigen Zinsschritten nicht mehr so starke Erhöhungen erwarten wie bisher. Zuletzt hatte die Fed Ende Juli mit einer Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gegen die hohe Inflation angekämpft.
Für US-Präsident Joe Biden sind das gute Nachrichten - die hohe Inflation setzt ihn politisch unter Druck. Ausserdem war die US-Wirtschaft im Frühling erneut geschrumpft. Ökonomen sprechen von einer technischen Rezession, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale hintereinander zurückgeht - so wie nun in den USA.
Das Weisse Haus hingegen argumentierte, dies sei ein zu erwartender Abschwung und keine Rezession. Dazu sei die Lage auf dem Arbeitsmarkt zu gut.
«Unsere Arbeit ist noch lange nicht beendet, aber zwei Dinge sollten klar sein – erstens: Der Wirtschaftsplan funktioniert, und zweitens: Wir bauen eine Wirtschaft auf, in der sich Arbeit lohnt», sagte Biden nun zu den neuen Zahlen. «Wir sind auf dem richtigen Weg.» Er verwies ausserdem auf den Krieg in der Ukraine und Lieferkettenprobleme wegen Corona-Lockdowns in Asien. Deshalb müsse man «in den kommenden Monaten mit zusätzlichem Gegenwind rechnen».