Jetzt kann man schon leuchtende Zimmerpflanzen kaufen
In den USA kommt die erste Zimmerpflanze auf den Markt, die im Dunkeln grün leuchtet. Das verdankt die Petunie den Genen eines Pilzes.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Blüten der Glühwürmchen-Petunie leuchten im Dunkel in Grün.
- Eine US-Firma verkauft die Pflanze nun für rund 26 Franken.
- Im Erbgut wurden Gene eines Leuchtpilzes eingefügt.
Im Licht weiss, aber im Dunkeln glimmend: Eine Firma verkauft ab sofort eine genetisch modifizierte Pflanze, die nachts leuchtet.
Tagsüber sind die Blüten der Garten-Petunie unscheinbar, doch wenn die Dunkelheit hereinbricht, schimmern sie in einem sanften Grün. Das verspricht die Firma Light Bio aus dem US-Bundesstaat Idaho.
Die Pflanze, die ihre Erfinder Glühwürmchen-Petunie tauften, ist für 29 Dollar (etwa 25.60 Franken) plus Versand zu haben, soll aber erst im Frühjahr ausgeliefert werden.
«Ihr beruhigendes Licht wird aus lebendiger Energie erzeugt und kultiviert eine tiefere Verbindung mit dem Innenleben der Pflanze», heisst es. Die Erfindung geht auf das Einfügen von Genen eines Leuchtpilzes (Neonothopanus nambi) in das Erbgut der Petunie zurück. Spezielles Licht oder Dünger braucht es dabei nicht, um die Pflanze biolumineszieren zu lassen.
Die Glühwürmchen-Petunie wurde im September von der US-amerikanischen Landwirtschaftsbehörde genehmigt. Sie leuchtet nach Herstellerangaben stärker bei guter Pflege und ausreichend Sonnenlicht.
Stört die Pflanze beim Schlafen?
Dem Wissenschaftsmagazin «Nature» zufolge ist sie aber nicht hell genug, um nachts beim Schlafen zu stören. Diese Art der Petunie wurde ausgewählt, weil sie in den USA als Zierpflanze weitverbreitet, aber eigentlich nicht heimisch sei. Zudem gelte sie nicht als invasive Art. Entsprechend klein sei das Risiko, dass sich die veränderten Gene auf einheimische Pflanzen ausbreiten.
Die Skepsis gegenüber Genmanipulation ist in Teilen der Bevölkerung zwar gross. Doch Experten sehen bei der Pflanze laut «Nature» keine Sicherheitsbedenken.
Gentechnik verändert bereits in vielen Bereichen des Lebens das Erbgut von Organismen, zum Beispiel in der Landwirtschaft. Sie umfasst Techniken zur Änderung des genetischen Aufbaus von Zellen, inklusive des Transfers von Genen über Artgrenzen hinweg. Dadurch sollen verbesserte oder neue Organismen erzeugt werden. Neue DNA wird entweder durch Isolierung und Kopieren des genetischen Materials oder durch künstliche Synthese gewonnen.