Kamala Harris: Will niemandem die Waffen wegnehmen
Die Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris äussert sich zum umstrittenen Waffenrecht in den USA und fordert Beschränkungen.
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris verteidigt das Waffenrecht in den USA – fordert aber gleichzeitig Beschränkungen.
«Ich bin Waffenbesitzerin, und Tim Walz, mein Vizekandidat, ist ebenfalls Waffenbesitzer», sagte Harris in einem TV-Interview eines Regionalsenders. «Wir nehmen niemandem die Waffen weg. Ich unterstütze den zweiten Verfassungszusatz», betonte die Demokratin.
Das «Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen» ist 1791 im zweiten Zusatzartikel zur Verfassung verbrieft worden.
Harris: Sturmgewehre sind «Werkzeuge des Kriegs»
Gleichzeitig forderte die 59-Jährige ein Verbot von Sturmgewehren. «Sie sind buchstäblich Werkzeuge des Kriegs. Sie wurden buchstäblich entwickelt, um eine Menge Menschen schnell zu töten». In den USA gehören tödliche Schussvorfälle zum Alltag. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und im grossen Stil im Umlauf.
Eine substanzielle Verschärfung der Waffengesetze in den USA wird seit Jahren von den Republikanern verhindert.
Harris warf ihrem Konkurrenten Donald Trump in dem Interview des Senders WPVI-TV ausserdem vor, «Hass und Spaltung» zu verbreiten. «In meinem Herzen, in meiner Seele weiss ich, dass die grosse Mehrheit von uns Amerikanern so viel mehr gemeinsam hat als das, was uns trennt», sagte die Demokratin.
Sie tritt bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Trump an.
Harris gibt wenig Interviews
Bei dem am Freitag aufgezeichneten Interview handelte es sich um das erste Solo-TV-Interview von Harris seit ihrer Übernahme der Präsidentschaftskandidatur. Ende August gab die Demokratin dem US-Sender CNN gemeinsam mit ihrem Running Mate Walz ein Interview, das viel Beachtung fand.
Harris hatte sich nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen vor allem auf durchchoreografierte Wahlkampfauftritte konzentriert. Das Interview mit dem Regionalsender im hart umkämpften Bundesstaat Pennsylvania bekam nun deutlich weniger Aufmerksamkeit als das CNN-Interview – die Fragen waren auch weniger kritisch.