Kanada verhängt Sanktionen gegen 17 Saudiaraber
Die kanadische Regierung hat wegen des Mordes an Jamal Khashoggi die Bankkonten von 17 Saudiarabern eingefroren und Einreiseverbote verhängt.
Das Wichtigste in Kürze
- Kanada verhängt Strafmassnahmen gegen 17 Saudiaraber.
- Diese sollen «für die aussergerichtliche Tötung» von Khashoggi verantwortlich sein.
Die kanadische Regierung hat wegen des Mordes an dem saudiarabischen Journalistin Jamal Khashoggi Strafmassnahmen gegen 17 Saudiaraber verhängt. Die Sanktionen würden saudiarabische Staatsangehörige betreffen, die «nach Meinung der kanadischen Regierung verantwortlich für die aussergerichtliche Tötung» des Journalisten am 2. Oktober in Istanbul seien, erklärte die kanadische Aussenministerin Chrystia Freeland heute Donnerstag. Bei den Sanktionen handelt es sich demnach um das Einfrieren von Bankkonten und Einreiseverbote.
Zuvor hatten bereits mehrere europäische Länder, darunter Deutschland, Sanktionen gegen Saudi-Arabien verhängt. Die Bundesregierung sprach Einreiseverbote gegen 18 mutmassliche Verantwortliche für den Mord aus.
«Skrupelloser Angriff auf die Meinungsfreiheit»
Bei einer Pressekonferenz in Buenos Aires, wo am Freitag der G20-Gipfel beginnt, forderte Freeland, dass die Verantwortlichen für den Mord zur Rechenschaft gezogen würden. «Der Mord an Jamal Khashoggi ist abscheulich und stellt einen skrupellosen Angriff auf die Meinungsfreiheit aller Menschen dar», sagte sie.
Freeland begleitete den kanadischen Premierminister Justin Trudeau zum G20-Gipfel. Für Saudi-Arabien reiste Kronprinz Mohammed bin Salman nach Buenos Aires. Nach Angaben des Sprechers des türkischen Präsidialamts, Ibrahim Kalin, könnte er am Rande des Gipfels den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan treffen.
Es wäre das erste Treffen der beiden Politiker seit der Ermordung Khashoggis im saudiarabischen Konsulat in Istanbul. Es besteht der Verdacht, dass Khashoggi auf Betreiben des Kronprinzen umgebracht wurde.