Konfliktparteien in Nicaragua vereinbaren neuen Friedensdialog
Die Regierung Nicaraguas hat sich bereiterklärt, erneut einen Friedensdialog mit der zivilen Opposition aus Studenten, Unternehmen und Organisationen einzugehen
Das Wichtigste in Kürze
- Daniel Ortega will an den Verhandlungstisch zurückkehren.
- Seit Monaten wird in Nicaragua protestiert, zuletzt wurde zum Generalstreik aufgerufen.
- Der letzte Versuch zum Dialog scheiterte im Mai.
Präsident Daniel Ortega habe zugestimmt, am Freitag an den Verhandlungstisch zurückzukehren, teilte die Bischofskonferenz des lateinamerikanischen Landes am Mittwoch (Ortszeit) mit. Das Gespräch solle dem Wunsch des Volkes nach Gerechtigkeit, Demokratisierung und Frieden unterworfen sein, erklärte der Weihbischof der Hauptstadt Managua, Silvio Báez, auf Twitter. Vor rund 10 Tagen hatte der Papst zum Frieden und Dialog in Nicaragua aufgerufen.
En un comunicado de hoy la Conferencia Episcopal de Nicaragua convoca a la mesa del Diálogo Nacional para este viernes 15 de junio, 10 am. Se hará pública la carta entregada al presidente y su respuesta, para someterlo todo a debate.
— Silvio José Báez (@silviojbaez) June 13, 2018
Zum Generalstreik aufgerufen
Die zivile Oppositions-Allianz hatte zuvor für Donnerstag zu einem Generalstreik im Land aufgerufen. In Nicaragua kommt es seit rund zwei Monaten zu gewalttätigen Zusammenstössen zwischen Demonstranten, der Polizei und regierungsnahen Schlägertrupps. Erst am vergangenen Freitag starben erneut fünf Menschen bei Protesten in mehreren Städten. Ein erster Friedensdialog Mitte Mai wurde abgebrochen.
Gegen Sozialreforum und für Ortegas Rücktritt
Die Proteste hatten sich ursprünglich an einer geplanten Sozialreform entflammt. Der autoritäre Präsident Ortega zog diese zwar wieder zurück, die Bevölkerung des Landes ging seither aber unter anderem für Pressefreiheit und einen Rücktritt Ortegas und dessen Frau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, auf die Strassen.