Kryptowährung: Gründer von insolventer FTX wollte niemanden betrügen
Gegen den Gründer von FTX, der Handelsplattform für Kryptowährung, laufen Ermittlungen und werden Klagen erhoben. Er weist Schuldvorwürfe vehement zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Innert weniger Tage ist die Krypto-Börse FTX zusammengebrochen.
- Der Gründer der Plattform meldet sich per Liveschaltung aus den Bahamas.
- Er habe nie versucht, jemanden zu betrügen, betont er.
Innert weniger Tage ist FTX kollabiert. Gegen den Gründer der Börse für Kryptowährung laufen derzeit Ermittlungen – zahlreiche Klagen sind eingegangen. Er meldet sich aus den Bahamas und weist Schuldvorwürfe zurück.
Sam Bankman-Fried verteidigt den Zusammenbruch seines Firmenimperiums: «Ich habe nie versucht, Betrug an jemandem zu begehen», so der 30-Jährige. Der US-Unternehmer wehrt sich gegen Täuschungsvorwürfe.
Zugeschaltet aus den Bahamas, wo seine Börse für Kryptowährung ihren Hauptsitz hatte, erklärte Bankman-Fried: «Ich sah es als florierendes Geschäft und war schockiert davon, was diesen Monat passiert ist.» Im Nachhinein schäme er sich. «Wir haben komplett versagt», sagte Bankman-Fried mit Blick auf die milliardenschweren Risiken seines Konzerns für Kryptowährung.
Zugeschaltet aus den Bahamas, wo seine Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin ihren Hauptsitz hatte, erklärte Bankman-Fried:
Einer der grössten Handelsplätze für Kryptowährung
FTX – einer der grössten Handelsplätze für Kryptowährung – war vor rund drei Wochen nach Mittelabflüssen binnen weniger Tage kollabiert. Milliarden an Kundengeldern in konnten nicht ausgezahlt werden. Bankman-Fried, der in der Kryptobranche oft nur SBF genannt wird, gab am 11. November seinen Rücktritt bekannt und beantragte im US-Bundesstaat Delaware Insolvenz für den Konzern.
Der neue FTX-Chef John Ray, der die Führung im Zuge des Konkursverfahrens übernahm, kritisierte seinen Vorgänger scharf: «Noch nie habe ich solch ein komplettes Versagen an Unternehmenskontrolle und so einen Mangel an vertrauenswürdigen Finanzinformationen erlebt.»
Bankman-Fried: «US-Plattform vollkommen solvent»
In den USA laufen Ermittlungen und Sammelklagen gegen Bankman-Fried. Er beteuert, dass FTX genug Geld habe, Kunden dort auszuzahlen.
«Die US-Plattform ist vollkommen solvent», sagte er gestern. Bankman-Fried lebte bereits im vergangenen Jahr auf der Karibikinsel. Das erwiderte er auf die Frage, ob er sich überhaupt noch in die USA traue.
Von seinem eigenen Vermögen sei nach dem FTX-Kollaps nicht mehr viel übrig. Er habe nur noch ein Bankkonto, auf dem rund 100'000 Dollar seien. Vor der Pleite taxierten Forbes und Bloomberg sein Vermögen zeitweise auf über 26 Milliarden Dollar.