SEC-Vorschlag: XRP als strategisches Finanzinstrument der USA
Ein kürzlich veröffentlichter Vorschlag auf der Website der SEC sorgt für Aufsehen und Skepsis. XRP soll als strategisches Finanzinstrument etabliert werden.

Am 12. März 2025 wurde ein Dokument mit dem Titel «Comprehensive Proposal: XRP as a Strategic Financial Asset for the U.S.» auf der offiziellen Website der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) veröffentlicht.
Es besagt, dass die Integration von XRP in das US-Finanzsystem erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringen könnte.
Laut «TheStreet» könnte dies bis zu 1,5 Billionen Dollar an Kapital freisetzen und jährlich 7,5 Milliarden Dollar an Transaktionskosten einsparen.
XRP als Lösung für Nostro-Konten
Der Vorschlag sieht vor, XRP als Ersatz für Nostro-Konten einzusetzen. Nostro-Konten sind Konten, die Banken bei ausländischen Banken halten, um grenzüberschreitende Transaktionen zu erleichtern.
Laut «Bitrue» werden weltweit 27 Billionen Dollar in solchen Konten gehalten, davon allein 5 Billionen in den USA. Durch die Nutzung von XRP könnten Banken bis zu 30 Prozent dieser Mittel freisetzen und in die Wirtschaft reinvestieren.
Zusätzlich schlägt das Dokument vor, XRP als Zahlungsschiene für staatliche Transaktionen einzusetzen, etwa für Sozialversicherungsleistungen oder Steuererstattungen. Wie «Mitrade» berichtet, könnte dies langfristig Einsparungen in Höhe von 500 Milliarden Dollar über zehn Jahre ermöglichen.
Skepsis und Kritik
Trotz der ambitionierten Zahlen stösst der Vorschlag auf breite Skepsis. Bei dem Dokument handle es sich um eine private Einreichung und nicht um eine offizielle Position der SEC, so «Cryptovalley Journal».
Die Behörde veröffentlicht regelmässig solche Vorschläge ohne deren Annahme oder Unterstützung zu garantieren. Zudem enthält das Dokument Fehler und unrealistische Annahmen.

So wird beispielsweise vorgeschlagen, mit den freigesetzten Mitteln 25 Millionen Bitcoin zu kaufen. Eine Zahl, die aufgrund des Bitcoin-Limits von 21 Millionen unmöglich ist.
Laut «TheStreet» wirft dies Fragen zur Glaubwürdigkeit der finanziellen Projektionen auf.
Regulatorische Herausforderungen
Um die Umsetzung zu erleichtern, schlägt das Dokument eine Reihe regulatorischer Änderungen vor. Dazu gehört eine präsidiale Anordnung zur Klassifizierung von XRP als Zahlungsmittel und nicht als Wertpapier.
Dies würde den langjährigen Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC beenden. Wie «Binance Square» berichtet, sieht der Vorschlag eine beschleunigte Umsetzung innerhalb von 12 bis 24 Monaten vor.
Experten warnen jedoch vor den regulatorischen Hürden. Die Integration von XRP in staatliche Zahlungssysteme erfordert umfassende Gesetzesänderungen und die Zusammenarbeit mehrerer Behörden.
Eine umstrittene Vision
Der Vorschlag zur Etablierung von XRP als strategisches Finanzinstrument hat zweifellos Aufmerksamkeit erregt. Während die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile beeindruckend erscheinen, bleiben viele Fragen offen.
Ob die Idee jemals Realität wird, hängt von regulatorischen Entscheidungen und der Akzeptanz durch politische Akteure ab.
Die Diskussion um den Vorschlag zeigt jedoch eines deutlich: Kryptowährungen wie XRP spielen eine immer wichtigere Rolle in der Debatte über die Zukunft des globalen Finanzsystems.