Mauis Katastrophenschutz-Chef tritt nach Bränden zurück
Herman Andaya, Katastrophenschutzchef von Maui, tritt per sofort zurück. Seine Behörde war nach den verheerenden Bränden in Kritik geraten.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den verheerenden Bränden auf Hawaii kamen mindestens 111 Menschen ums Leben.
- Die Katastrophenschutzbehörde wird kritisiert, da kein Sirenenalarm ausgelöst worden war.
- Nun ist deren Chef «aus gesundheitlichen Gründen» zurückgetreten.
Katastrophenschutzchef Herman Andaya habe «seinen sofortigen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen eingereicht». Das teilten die Behörden auf Maui am Donnerstag (Ortszeit) mit.
Bei den Bränden auf Maui und der Insel Hawaii waren mindestens 111 Menschen ums Leben gekommen. Die tatsächliche Opferzahl dürfte nach Einschätzung der Behörden noch weit höher sein. Die Katastrophenschutzbehörde ist wegen ihres Umgangs mit dem Unglück in die Kritik geraten. Unter anderem, weil kein Sirenenalarm ausgelöst worden war.
Katastrophenschutzchef Andaya hatte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz gesagt, die Sirenen auf Maui würden vor allem zur Tsunami-Warnung genutzt. Die Bevölkerung sei «darauf trainiert», bei Alarm einen höher gelegenen Ort aufzusuchen. So wäre sie in die Berge und damit in das Feuer geflüchtet, erläuterte er.
Bereut den Verzicht auf Sirenenalarm nicht
Zudem hätten viele Menschen einen Sirenenalarm vermutlich ohnehin nicht hören können. Dies, weil der Wind an dem Tag so laut gewesen sei. Auf die Frage, ob er den Verzicht auf Sirenenalarm bereue, sagte er: «Das tue ich nicht.»
Bei dem Waldbrand in der vergangenen Woche auf Maui war die historische Stadt Lahaina fast vollständig niedergebrannt. Überlebende kritisieren, dass es keinerlei offizielle Warnung wegen des Feuers gab.
Auch an der Versorgung von Überlebenden und der Geschwindigkeit der Leichenbergung durch die Behörden gibt es Kritik. Hawaiis Generalstaatsanwältin Anne Lopez kündigte am Donnerstag die Einsetzung einer unabhängigen Ermittlungskommission ein.
Diese soll den Umgang der Behörden mit der Katastrophe untersuchen. US-Präsident Joe Biden will am kommenden Montag nach Hawaii reisen und über nächste Schritte für einen Wiederaufbau beraten.