Michael Cohen: Trumps Ex-Anwalt bekennt sich schuldig
Michael Cohen hat einen Deal mit den Ermittlern geschlossen und sich vor Gericht schuldig bekannt. Es geht um Zahlungen an eine Pornodarstellerin.
Das Wichtigste in Kürze
- Michael Cohen belastet den US-Präsidenten schwer.
- Donald Trumps Ex-Anwalt macht einen Deal mit der Justiz.
- Cohen räumt ein, gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstossen zu haben.
Der langjährige Anwalt von US-Präsident Donald Trump hat mehrere Verstösse gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung eingeräumt. Michael Cohen sagte am Dienstag vor einem Gericht in New York aus, dass er dies im Auftrag eines Kandidaten getan habe, nannte dessen Namen aber nicht. Seine Aussage wurde aber so interpretiert, dass er sich damit nur auf Trump beziehen konnte.
Insgesamt bekannte sich Cohen in acht Punkten schuldig, darunter Steuerhinterziehung und Falschaussage gegenüber einer Bank. Das Urteil gegen ihn soll am 12. Dezember folgen.
Schweigegeld für Stormy Daniels
Laut Bloomberg erklärte Cohen vor Gericht, er habe 130'000 US-Dollar im Auftrag des Kandidaten an eine Person gezahlt, damit diese schweige. Zu einem anderen Zeitpunkt hatte er erklärt, dass er diese Summe einen Monat vor der Präsidentschaftswahl im November 2016 an die Pornodarstellerin Stormy Daniels bezahlt hatte. Daniels behauptet, sie habe eine Affäre mit Trump gehabt.
Ausserdem soll Cohen eine Schweigegeldzahlung von 150'000 Dollar an das ehemalige Playmate Karen McDougal organisiert haben, die ebenfalls sagt, sie habe eine Affäre mit Trump gehabt.
Tipp kam von Robert Mueller
Ermittler des FBI hatten im April das Büro, die Wohnung und ein Hotelzimmer von Cohen durchsucht. Dabei beschlagnahmten sie E-Mails, Dokumente und Geschäftsunterlagen zu diversen Themen, darunter zu Cohens umstrittenen Zahlungen. Den Tipp bekamen die Ermittler laut Cohens Anwalt von Robert Mueller, dem früheren FBI-Direktor und Sonderermittler in der Russland-Affäre.
Cohen wurde oft als Trumps «Ausputzer» beschrieben und galt ihm gegenüber als äusserst loyal. In den vergangenen Wochen deutete er aber in Interviews an, dass er auf Distanz zu seinem früheren Chef gegangen ist. Zudem wurde ein Mitschnitt eines Gesprächs zwischen ihm und Trump öffentlich, den Cohen offenbar heimlich gemacht hatte. Der US-Präsident kritisierte das scharf.