Michael Cohen trifft Abmachung mit Staatsanwaltschaft
Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen will vor der Justiz auspacken. Der Druck auf den US-Präsidenten wächst damit.
Das Wichtigste in Kürze
- Michael Cohen will offenbar vor der amerikanischen Justiz auspacken.
- Der ehemalige Anwalt von Donald Trump bringt den US Präsidenten in Bredouille.
Der unter massivem juristischen Druck stehende langjährige Anwalt von US-Präsident Donald Trump hat sich laut Medienberichten in dem Ermittlungsverfahren gegen ihn zu einem Schuldeingeständnis bereit erklärt. Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen habe eine Abmachung mit der Staatsanwaltschaft getroffen, berichteten US-Medien am Dienstag. Eine derartige Abmachung könnte beinhalten, dass Cohen sich im Gegenzug für einen Strafnachlass zur Kooperation mit den Ermittlern bereit erklärt.
Die Berichte wurden von Behördenseite zunächst nicht bestätigt. Das Strafgericht Manhattan setzte jedoch für Dienstagnachmittag (22.00 Uhr MESZ) eine Anhörung im Fall Cohen an, bei der die Anklagepunkte verlesen werden sollten.
Beamte der Bundespolizei FBI hatten im April Cohens Büro- und Privaträume durchsucht und dabei umfangreiches Material beschlagnahmt. Wegen welcher Vorwürfe gegen Cohen ermittelt wird, wurde bisher nicht offiziell mitgeteilt. Laut Medien geht es jedoch unter anderem um Steuer- und Bankenbetrug. Darauf stehen in den USA potenziell hohe Haftstrafen, was Cohen zur Zusammenarbeit mit den Ermittlern beispielsweise in der so genannten Russland-Affäre um russische Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl 2016 und eine mögliche Verwicklung von Trump-Mitarbeitern bewegen könnte.
Cohen arbeitete bis vor wenigen Monaten rund zehn Jahre für Trump und galt als dessen «Ausputzer» - also der Mann, der hinter den Kulissen unangenehme Angelegenheiten bereinigte. Er verfügt dadurch über viele Kenntnisse über Trumps Privatleben und dessen geschäftliche wie politische Aktivitäten.