Migrantin gibt Haftanstalt in den USA Schuld am Tod ihrer Tochter
Eine junge Migrantin macht die US-Behörden für den Tod ihrer kleinen Tochter in einer Haftanstalt verantwortlich. Sie fordert Schadenersatz in Millionenhöhe.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA macht eine Migrantin eine Haftanstalt für den Tod ihrer Tochter verantwortlich.
- Die Frau aus Guatemala verlangt deshalb mehrere Millionen Schadenersatz.
Im März waren die 20-jährige Yazmin Juarez und ihre 19 Monate alte Tochter Mariee an der Grenze zu Mexiko aufgegriffen und im texanischen Dilley (USA) inhaftiert worden. In der Haftanstalt zog sich das Mädchen nach Angaben des Anwalts eine tödliche Atemwegsinfektion zu.
Die kleine Mariee sei als «gesundes kleines Mädchen» nach Dilley gekommen und sei 20 Tage später als «schwer krankes Kind» mit einer lebensbedrohlichen Atemwegsinfektion aus der Haftanstalt entlassen worden, schreibt der Anwalt R. Stanton Jones von der Kanzlei Arnold and Porter in seiner Anzeige vom Dienstag. Nach der Entlassung wurde das Mädchen demnach in zwei Krankenhäusern behandelt, bevor es am 10. Mai starb.
Schadenersatz in Millionenhöhe
Der Anwalt wirft den Verantwortlichen der Haftanstalt vor, bei der Versorgung des kranken Mädchens «versagt» und ihren «schmerzhaften Tod» verursacht zu haben. Im Namen der Mutter verlangt er wegen fahrlässiger Tötung 40 Millionen Dollar (rund 39 Millionen Franken) Schadenersatz von der Stadt Eloy in Arizona, die für die von einer Privatfirma betriebene Haftanstalt der US-Einwanderungspolizei in Dilley zuständig ist.
Die rigide Einwanderungspolitik der US-Regierung steht derzeit vor allem wegen der Trennung von Migrantenfamilien in der Kritik. Die US-Behörden hatten in den vergangenen Monaten illegal über die Grenze gelangte Familien systematisch getrennt und die Kinder in separaten Lagern untergebracht. Nach einer Welle der Empörung stoppte Präsident Donald Trump diese Praxis im Juni. Dennoch sind viele Familien bis heute nicht wieder vereint.