Mindestens 41 Tote bei Kämpfen in Gefängnis in Ecuador
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen in einem Gefängnis in Ecuador sind mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Gefängnis sei mittlerweile wieder unter der Kontrolle der Sicherheitskräfte, sagte Polizeichef Fausto Salinas.
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen in einem Gefängnis in Ecuador sind mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten Opfer in der Haftanstalt von Santo Domingo im Nordwesten des Landes seien mit Hieb- und Stichwaffen getötet worden, sagte Innenminister Patricio Carrillo am Montag. «Was am heutigen Morgen in dem Gefängnis von Santo Domingo geschah, ist eine Grausamkeit.»
Die Beamten hätten Schusswaffen, Munition und Granaten sichergestellt. Zahlreiche Häftlinge versuchten, während der Kämpfe aus der Haftanstalt zu fliehen. Nach Angaben der Behörden wurden 112 Insassen mittlerweile wieder festgenommen.
«Mein Beileid gilt den Familien und Angehörigen jener, die bei den Unruhen im Gefängnis von Santo Domingo ums Leben gekommen sind», schrieb Präsident Guillermo Lasso auf Twitter. «Das ist das bedauerliche Ergebnis der Gewalt zwischen Banden.»
Hintergrund der blutigen Kämpfe war Medienberichten zufolge Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der Gang Los Lobos und deren Splittergruppe R7. Demnach war ein Mitglied von R7 aus einem anderen Gefängnis in die Haftanstalt von Santo Domingo verlegt worden. Das soll die Krawalle ausgelöst haben.
In Ecuador kommt es immer wieder zu Gefangenen-Meutereien und Kämpfen zwischen verfeindeten Banden. Im vergangenen Jahr kamen dabei über 200 Menschen ums Leben. Daraufhin übernahmen Bundespolizei und Streitkräfte die Kontrolle über die Haftanstalten des südamerikanischen Landes.
Wie fast überall in Lateinamerika sind die Gefängnisse in Ecuador überfüllt. Viele Haftanstalten werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sich die Häftlinge weitgehend selbst überlassen. Zahlreiche inhaftierte Gang-Bosse steuern die Geschäfte ihrer kriminellen Organisationen aus dem Gefängnis heraus.