Musks Twitter beantwortet Presseanfragen nicht mehr mit Kot-Emoji
Seit Musks Twitter-Übernahme wurden Anfragen der Presse stets mit automatisierten Kot-Smileys beantwortet. Nun gibt es einen Paradigmenwechsel.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Neuestem beantwortet Twitter Presseanfragen nicht mehr automatisch mit Kot-Emojis.
- Firmenchefin Linda Yaccarino reagierte auf Musks Tweet mit einem Applaus-Emoji.
Journalisten, die Anfragen an Twitter stellen, bekommen als Antwort nun nicht mehr ein Kothaufen-Emoji zurück. Stattdessen kommt von der E-Mail-Adresse der Twitter-Pressestelle ein Standard-Satz: «Wir werden uns bald mit Ihnen in Verbindung setzen.» Musk gab die Änderung am Freitag bekannt. Zunächst blieb unklar, ob Twitter nun auch tatsächlich wieder eine funktionierende Pressestelle hat – oder es nur eine etwas höflichere Form der Abweisung ist.
Die erfahrene Managerin, die zuvor für das Anzeigengeschäft beim Medienriesen NBCUniversal zuständig war, soll unter anderem das Verhältnis zu Werbekunden kitten. Musk räumte jüngst ein, dass sich das Anzeigengeschäft von Twitter dauerhaft halbiert habe. Werbung in Form von bezahlten Tweets, die im Nachrichtenfeed von Nutzern auftauchen, ist aber traditionell die wichtigste Geldquelle von Twitter. Musk versucht zugleich, das Abo-Geschäft auszubauen.
Musk schaffte Presseabteilung nach Twitter-Übernahme ab
Musk hatte im März selbst bekanntgegeben, dass Medienanfragen automatisiert mit einem Kothaufen-Emoji beantwortet werden. Die E-Mail-Adresse anzuschreiben war schon vorher weitgehend sinnlos: Musk hatte nach seiner Übernahme von Twitter im Herbst die Presseabteilung abgeschafft. Es war meistens er persönlich, der Fragen beantwortete oder Neuigkeiten verkündete.
Auch der von Musk geführte Elektroauto-Hersteller Tesla hat schon seit Jahren zumindest keine offizielle Presseabteilung mehr. Musks Verhältnis zu Medien ist seit Jahren von Misstrauen geprägt. Er wirft ihnen oft unfaire oder falsche Berichterstattung vor. Zuletzt kamen mit Musks politischem Rechtsruck weitere Vorwürfe dazu: So behauptete er im Februar, «die Medien» verhielten sich «rassistisch» gegenüber Weissen und Menschen asiatischer Herkunft.