Nach Mord an Jesuiten in Mexiko: Leiche von Verdächtigem gefunden
Neun Monate nach der Tötung von zwei Jesuiten-Priestern im Norden von Mexiko ist der mutmassliche Täter mit einem Kopfschuss tot aufgefunden worden. Durch DNA-Tests sei die Leiche von José Portillo, alias «El Chueco», identifiziert worden, sagte der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador am Donnerstag in seiner täglichen Pressekonferenz. Die Umstände des Todes blieben zunächst unklar.
Das Wichtigste in Kürze
- «El Chueco» war nach Behördenangaben ein regionaler Anführer des Sinaloa-Drogenkartells im Bundesstaat Chihuahua.
Dort waren im Juni in der Kirche der Indigenen-Gemeinde Cerocahui im Tarahumara-Gebirge die 79 und 81 Jahre alten Jesuiten und ein Touristenführer getötet worden. Eine weitere Person war zuvor mutmasslich von demselben Täter erschossen worden. Auslöser der Gewalt war nach Behördenangaben Portillos Wut über eine Niederlage einer von ihm gesponserten Amateur-Baseballmannschaft.
Der Fund seiner Leiche könne keinesfalls als Triumph der Gerechtigkeit angesehen werden, hiess es in einer Mitteilung der Jesuiten. Der Körper des gesuchten Verdächtigen war vor fünf Tagen auf einer Nebenstrasse in der Gemeinde Coix im benachbarten Bundesstaat Sinaloa entdeckt worden. Die Behörden vermuteten, dass der Mann ermordet worden war.
In Mexiko sind nach Angaben der International Crisis Group rund 200 kriminelle Gruppen aktiv. Sie sind unter anderem in den Drogenschmuggel in die USA sowie in Entführung, Erpressung und Benzindiebstahl verwickelt.