Netflix enttäuscht mit schwachem Nutzerwachstum
Netflix konnte im zweiten Quartal nur wenige neue Nutzer anlocken. Die Zahl der weltweiten Abonnenten stieg um 1,5 Millionen auf insgesamt gut 209 Millionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Netflix musste im zweiten Quartal ein kleineres Wachstum an neuen Nutzern hinnehmen.
- Die Zahl der weltweiten Abonnenten stieg auf insgesamt gut 209 Millionen.
- Auch bei der Prognose für das restliche Jahr zeigt sich der Konzern nicht optimistisch.
Der Streaming-Dienstleister Netflix hat mit seinen Serien und Filmen im zweiten Quartal nur wenige neue Nutzer anlocken können. Der Ausblick fiel ebenfalls verhalten aus, was den Aktienkurs auf Talfahrt schickte.
Die weltweite Anzahl der Abonnenten nahm lediglich um 1,5 Millionen auf insgesamt gut 209 Millionen zu. Dies in den drei Monaten bis Ende Juni. Das teilte das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Auch die Prognose für das laufende Vierteljahr fiel mit 3,5 Millionen erwarteten neuen Kunden relativ mager aus.
Gauner-Serie «Lupin» war ein Hit
Netflix konnte im zweiten Quartal zwar durchaus mit einigen Produktionen punkten. So war etwa die zweite Staffel der französischen Gauner-Serie «Lupin» ein Hit. Diese wurde allein in der ersten Woche von 54 Millionen Nutzerkonten abgerufen.
Solche Erfolge verblassten jedoch im Vergleich zum Streaming-Boom, den die Corona-Krise im Vorjahr ausgelöst. Und der Netflix einen Ansturm von Nutzern beschert hatte. Die Pandemie habe zu einer ungewöhnlichen Verzerrung der Zahlen geführt, erklärte das Unternehmen nun.
Dabei lief das Quartal für Netflix finanziell betrachtet weit besser als vor einem Jahr. Der Nettogewinn stieg um fast 90 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Und die Umsätze wuchsen um 19 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar. Die Netflix-Aktie gab im nachbörslichen Handel zunächst um 5 Prozent nach.
Dass diesmal nicht mit den ganz grossen Blockbustern zu rechnen war, war aufgrund pandemiebedingter Produktionsprobleme eigentlich schon klar gewesen. Doch beim Ausblick hatten Analysten mehr erwartet. Netflix steht zudem unter hohem Konkurrenzdruck, etwa durch den Hollywood-Giganten Walt Disney.