Nowitzki: Freue mich auf Eis und Pizza zum Frühstück
Die ständigen Fussschmerzen machen den Rücktritt für Dirk Nowitzki zu einer Entscheidung, die ihm «leicht» fällt. Der dreifache Vater will nach 21 Jahren NBA-Basketball mehr Zeit für seine Familie haben - und alte Hobbys wieder aufleben lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Dallas (dpa) - Dirk Nowitzki hört als Basketball-Profi nach dieser Spielzeit auf. Nach 21 NBA-Jahren mit den Dallas Mavericks verkündet der Würzburger nach dem letzten Heimspiel gegen die Phoenix Suns auf grosser Bühne seinen Rücktritt.
Der 40-Jährige spricht über die Entscheidung, seine Reifeprozess und alte Hobbys, die er jetzt wieder aufleben lassen möchte. Frage: Herr Nowitzki, was überwiegt bei Ihnen nach dem verkündeten Rücktritt? Ist es Erleichterung oder sind Sie auch so ein bisschen traurig, dass es jetzt vorbei ist?
Antwort: Es ist ein bisschen beides. In den letzten Tagen hat es sich herauskristallisiert. Es war superemotional. Aber ich freue mich auch, dass die Entscheidung jetzt raus ist und dass die Saison fast vorbei ist. Es war ein Straucheln dieses Jahr mit meinem Fuss. Ich bin froh, dass jetzt mein anderes Leben beginnt.
Frage: Wann ist die Entscheidung gefallen und was war ausschlaggebend dafür?
Antwort: Die letzten Wochen habe ich mich körperlich besser gefühlt. Ich glaube aber nicht, dass der Fuss nochmal eine Saison und 82 Spiele hält. So gerne ich nochmal spielen würde für die Jungs. Ich glaube nicht, dass es physisch noch einmal geht. Von daher ist mir die Entscheidung jetzt in den vergangenen Tagen leicht gefallen, obwohl es natürlich schon emotional war die vergangenen Tage. Danach werde ich die Zeit mit meiner Familie geniessen.
Frage: Was werden Sie vermissen und worauf werden Sie sich besonders freuen?
Antwort: Die Kameradschaft wird mir fehlen. Ich habe versucht, mit den Jungs noch einmal alles aufzusaugen und einfach Spass zu haben. Von daher waren es noch mal schöne Zeiten, obwohl der Fussschmerz immer alles ein bisschen übertroffen hat. Den Wettbewerb werde ich vermissen, sich jeden Tag mit den Besten der Welt zu messen. Aber vielleicht fange ich Golfen an oder spiele ein bisschen Tennis, wenn der Fuss ein paar Wochen Ruhe kriegt.
Dann werde ich mich da mit meiner Frau und meinen Kids messen. Worauf ich mich freue, ist, dass einfach mal der Druck weg ist. Im Sommer mal nichts zu machen und an diesem Donnerstag Eis und eine Pizza zum Frühstück zu essen. Sich einfach mal gehen zu lassen, vielleicht mal Skifahren zu gehen, was ich schon über 25 Jahre nicht mehr gemacht habe.
Frage: Was bleibt hängen nach mehr als 20 Jahren NBA-Basketball?
Antwort: Es bleiben so viele Erfahrungen. Ich habe die Welt bereist, habe Freundschaften geschlossen, eine neue Heimat gefunden hier mit Frau und Familie. Ich kam damals mit 20 und war noch grün hinter den Ohren. Ich bin hier zum Mann aufgewachsen. Es waren viele Fehler dabei, aber ich habe immer versucht, daraus zu lernen und als Spieler und als Mann zu werden. Ich habe viel erlebt, aber der Sport hat mir viel gegeben über 20 Jahre.
Frage: Wer war in ihren Entschluss zum Rücktritt eingeweiht?
Antwort: Nicht viele. Meine Familie, klar, dazu eine paar Freunde, die gestern Abend bei uns zum Grillen waren. Für alle anderen war es relativ neu. J.J. Barea schrieb zwar heute Morgen schon auf Twitter, dass es mein letztes Spiel ist. Da habe ich ihm geschrieben, woher er das weiss. Es hat sich aber schon die ganze Saison ein wenig abgezeichnet. Es macht mit dem Fuss einfach keinen Sinn mehr, der Fuss ist nicht mehr gut genug.