Panama: Migration durch Darién-Dschungel im Jahr 2022 fast verdoppelt
Rund 250 000 Migranten haben im vergangenen Jahr den gefährlichen Weg durch den Darién-Dschungel zwischen Panama und Kolumbien in Richtung USA gewagt. Nach Angaben der panamaischen Migrationsbehörde vom Dienstag verdoppelte sich damit fast die Zahl im Vergleich zum Jahr davor, als knapp 134 000 Migranten den Dschungel durchquerten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Darién-Dschungel liegt an der Grenze des südamerikanischen Kolumbien zum mittelamerikanischen Panama.
Weil das Gebiet dort kaum zu erschliessen ist, weist das panamerikanische Autobahnsystem an dieser Stelle bis heute eine grössere Lücke auf. Die Durchquerung des unwegsamen Dschungels ist für Menschen sehr riskant, das Rote Kreuz spricht von einer der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt.
Die Rekordzahl von 2022 war laut panamaischer Migrationsbehörde hauptsächlich auf den starken Zustrom venezolanischer Migranten zurückzuführen. Mehr als 150 000 Venezolaner haben der Statistik zufolge den Weg durch den Darién auf sich genommen. Weit dahinter lagen Migranten aus Ecuador (29 000) und Haiti (22 000).
Von Panama sind es dann noch Tausende Kilometer bis zur US-mexikanischen Grenze, die für viele Migranten das Ziel ist. Die US-Grenzschutzbehörde zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 mehr als zwei Millionen Versuche von Menschen, in die USA zu gelangen. US-Präsident Joe Biden stellte aufgrund der hohen Zahlen Anfang Januar neue Regelungen vor, um die illegale Migration einzudämmen. Bis zu 30 000 Menschen aus Kuba, Nicaragua, Haiti und Venezuela sollen monatlich die Möglichkeit bekommen, legal in die USA zu kommen – allerdings nur, wenn sie strenge Voraussetzungen erfüllen. Im Gegenzug wollen die USA jeden Monat 30 000 Migranten aus diesen Ländern, die illegal eingereist sind, zurück nach Mexiko schicken.