Nach der Veröffentlichung brisanter Geheimdokumente und der Festnahme eines Verdächtigen will das US-Verteidigungsministerium den Zugang zu Geheimdienstinformationen überprüfen.
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US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. - keystone

«Ich als Verteidigungsminister werde nicht zögern, weitere Massnahmen zu ergreifen, die zum Schutz der Geheimnisse unseres Landes notwendig sind», teilte Pentagon-Chef Lloyd Austin am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit.

Er habe eine Untersuchung über den Zugang zu Geheimdienstinformationen innerhalb seines Ministeriums in Auftrag gegeben. Auch Kontrollverfahren würden überprüft, um zu verhindern, «dass sich ein derartiger Vorfall wiederholt».

Jeder Angehörige des US-Militärs und Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums mit Zugang zu Geheimdokumenten unterliege einer rechtlichen und moralischen Pflicht, diese zu schützen und verdächtige Aktivitäten zu melden, betonte Austin.

Seit Wochen kursieren im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen, unter anderem des Verteidigungsministeriums, zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichteten kurz vor Ostern erstmals über die Informationen über beide Kriegsparteien – ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen. Am Donnerstag nahm die US-Bundespolizei FBI einen 21 Jahre alten Angehörigen des US-Militärs fest, der die Dokumente im Internet veröffentlicht haben soll. Bei einer Anklage und einer späteren Verurteilung könnte ihm eine lange Haftstrafe drohen.

In US-Medien mehrten sich am Freitag Spekulationen zu der Frage, warum der 21-Jährige Zugang zu streng geheimen Dokumenten hatte. Er sei als IT-Fachmann auf einem Militärstützpunkt in Massachusetts tätig gewesen, berichteten unter anderem die Zeitung «Washington Post» und der Sender CNN. Er habe Computer und Kommunikationssysteme verwaltet. Obwohl er in einem unteren Dienstgrad tätig gewesen sei, habe er damit möglicherweise auch Zugang zu internen Netzwerken mit streng geheimen Informationen gehabt, hiess es weiter.

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