Nach dem Schuldspruch gegen Trump hat Pornostar Stormy Daniels scharfe Kritik geäussert – und plädiert für eine harte Bestrafung.
Trump
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump im Gerichtssaal. (Archivbild) - Julia Nikhinson/POOL AP/AP/dpa

Nach dem historischen Schuldspruch gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels hat sich diese zu Wort gemeldet.

«Ich denke, er (Trump) sollte zu einer Gefängnisstrafe und einiger gemeinnütziger Arbeit für die weniger Glücklichen verurteilt werden oder ein freiwilliger Boxsack in einem Frauenhaus sein», sagte die 45-Jährige dem «Sunday Mirror». «Verhaftet ihn jetzt.» Sie warnte vor Trumps erneuter Kandidatur: «Er ist völlig realitätsfremd.»

Trump war von den Geschworenen in dem Prozess in allen 34 Anklagepunkten wegen illegaler Wahlkampf-Finanzierung für schuldig gesprochen worden. Sein Anwalt kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Das Strafmass soll am 11. Juli verkündet werden.

Daniels: «Es war einschüchternd»

Stormy Daniels sagte laut «Sunday Mirror», sie werde trotz der Gerechtigkeit, die ihr widerfahren sei, nie den Morddrohungen von Trumps Anhängern entkommen. «Man hat immer das Gefühl, dass man der Bösewicht ist, selbst wenn man nicht diesem Massstab entspricht.»

Es sei einschüchternd gewesen, vor Gericht zu stehen und von den Geschworenen angeschaut zu werden. Aber sie sei froh, dass die Dinge vor Gericht ans Licht gekommen seien. Das hätte bewiesen, dass sie die ganze Zeit die Wahrheit gesagt habe. «Für mich ist es noch nicht vorbei. Für mich wird es nie vorbei sein. Trump mag schuldig sein, aber ich muss immer mit dem Erbe leben.»

Stormy Daniels sagte, sie sei überrascht gewesen, wie schnell die Geschworenen den ehemaligen Präsidenten in allen 34 Anklagepunkten für schuldig befunden hätten. Dies zeige, dass sie ihrer Aussage geglaubt hätten. Sie wisse nicht, wie das Strafmass aussehen könnte oder was Trump überhaupt verstehen werde.

Anklage wegen illegaler Wahlkampf-Finanzierung

Die Staatsanwaltschaft hatte Trump vorgeworfen, er habe seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130'000 Dollar (rund 117'000 Franken) Schweigegeld an Stormy Daniels verbessern wollen. Und den Geldfluss anschliessend unrechtmässig verbucht. Daniels hatte in dem Verfahren ausgesagt, sie habe im Jahr 2006 in Trumps Hotel-Suite am Lake Tahoe Sex mit ihm gehabt. Der heute 77-Jährige bestreitet das.

Es ist das erste Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dass ein Ex-Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde. Stormy Daniels hatte sich nach dem Urteil bislang nicht öffentlich geäussert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Donald TrumpWahlkampfGerichtDollarStormy DanielsStrafe