Rekorderlös von etwa 107 Millionen Franken für Magritte-Gemälde
Bei einer Auktion in New York wurde René Magrittes «Das Reich der Lichter» für über 107 Millionen Franken verkauft.
Ein Gemälde des belgischen Künstlers René Magritte hat bei einer Auktion in New York einen Rekorderlös erzielt. Das surrealistische Bild «Das Reich der Lichter» kam am Dienstagabend für mehr als 121 Millionen Dollar (etwa 107 Millionen Franken) unter den Hammer, wie das Auktionshaus Christie's mitteilte. Der bisherige Rekord von 79 Millionen Dollar von vor zwei Jahren für ein Werk von Magritte wurde damit deutlich übertroffen.
«Das Reich der Lichter» («L'Empire des Lumières») stammt aus einer ganzen Serie von Bildern, die Magritte unter diesem Titel gemalt hatte. Sie zeigen alle eine nächtliche Strassenszene unter einem strahlend blauen Himmel – und gelten als Meisterwerke des Surrealismus.
Aus Sammlung der verstorbenen Innenarchitektin Mica Ertegun
Das nun verkaufte Werk stammt aus der Kunstsammlung der New Yorker Innenarchitektin Mica Ertegun. Die gebürtige Rumänin, die mit dem Gründer der Plattenfirma Atlantic Records, Ahmet Ertegun, verheiratet war, war Ende 2023 gestorben.
Christie's hatte das Bild vor der Auktion auf 95 Millionen Dollar geschätzt. Doch schon nach knapp zehn Minuten wechselte es dann für 121,2 Millionen Dollar den Besitzer. Nach Angaben von Christie's handelt es sich um einen Rekorderlös für ein Magritte-Gemälde und für ein surrealistisches Kunstwerk überhaupt.
Das Magritte-Gemälde gehörte zu den Höhepunkten der Herbst-Versteigerungen in New York. Die grossen Auktionshäuser hoffen in den kommenden Tagen auf weitere Millionenumsätze. Bei Christie's wurde am Dienstagabend auch ein Rekordpreis für ein Werk des Pop-Art-Künstlers Ed Ruscha erzielt. Das Gemälde «Standard Station, Ten-Cent Western Being Torn in Half», das eine Tankstelle zeigt, wurde für gut 68,3 Millionen Dollar versteigert.
Sotheby's erwartet Rekordumsätze
Das Auktionshaus Sotheby's hofft ebenfalls auf gute Umsätze bei der Versteigerung mehrerer Privatsammlungen, etwa der der verstorbenen Beauty-Unternehmerin Sydell Miller. Die Auktionatoren erwarten allein für diese Sammlung zwischen 170 und 205 Millionen Dollar, mehr als 60 Millionen soll dabei allein ein Gemälde aus Claude Monets berühmter Seerosen-Serie bringen.
Ein weiteres Highlight bei der Sotheby's-Auktion ist ein anderes pflanzliches Werk: Eine mit Klebeband an der Wand befestigte Banane. Das Werk «Comedian» des Italieners Maurizio Cattelan hatte 2019 bei der Art Basel Miami Beach eine Kontroverse ausgelöst.
Die jetzt zur Auktion stehende Banane ist die dritte Auflage des Werks – die beiden Vorgänger wurden laut Sotheby's jeweils verspeist. Das Auktionshaus schätzt das Werk auf zwischen eine und 1,5 Millionen Dollar, der Käufer erhält dafür neben einem Echtheitszertifikat auch eine Anleitung dazu, wie die Frucht ausgetauscht werden kann, wenn sie vergammelt ist.