RMS Titanic: U-Boot Kollision verschwiegen
Fast 108 Jahre nach dem tödlichen Unfall der RMS Titanic soll ein britisches U-Boot das Wrack des berühmtesten Schiffes der Welt gerammt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- 1912 sank das wohl berühmteste Schiff der Welt nach der Kollision mit einem Eisberg.
- Nun soll ein Forschungs-U-Boot zum allerersten Mal das Wrack der Titanic gerammt haben.
- Der Vorfall soll vor Gericht verhandelt werden.
Seit fast 108 Jahren liegt die RMS Titanic südöstlich von Neufundland auf dem Grund des Atlantischen Ozeans. Mehr als 1500 Menschen starben damals am 14. April 1912, als das Passagierschiff bei seiner Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidierte und sank.
1985 wurden die Schiff-Überreste schliesslich entdeckt. Seit dem ist das Wrack Ziel von zahlreichen Forschungsexpeditionen.
Neue Dokumente, die dem Bezirksgericht von Ost-Virginia vorliegen, zeigen nun verschwiegenes Versagen auf. Nämlich, dass bei einer dieser Expeditionen das wohl berühmteste Schiff der Welt, von einem U-Boot gerammt wurde.
Wegen «unvorhersehbaren Strömungen» in die RMS Titanic gekracht
Im Juli 2019 brachte die britische Abenteuerfirma Eyos mehrere Forscher der Newcastle Universität zur letzten Ruhestätte des Passagierschiffs. Mit einem Zwei-Mann-U-Boot versuchten die Wissenschaftler hochauflösende Aufnahmen für eine Doku-Serie zu machen.
Doch während des Ausflugs sei es zu «heftigen und höchst unvorhersehbaren Strömungen» gekommen, schreibt der britische «The Telegraph». Der Pilot verlor dabei die Kontrolle über das U-Boot und prallte mit dem Wrack zusammen.
Es handelt sich dabei um den ersten Zusammenprall mit dem Wrack, seit die Titanic entdeckt wurde. Der Vorfall wurde laut der US-Firma RMS Titanic Inc. aber bisher geheim gehalten.
«Es ist kein Rammbock!»
Diese macht nun vor Gericht happige Vorwürfe. Nämlich, dass Eyos mehr als fünf Monate gebraucht habe, um die Kollision mit der RMS Titanic zu melden. Ein offizieller Bericht erschien schon anfangs Januar.
«Das wirft eine Reihe beunruhigender Probleme auf», erklärt die Bergungsfirma. Sie hat seit 1994 das Recht inne, Fundstücke rund um die Titanic einzusammeln.
Eyos-Expeditionsleiter Rob McCallum ist der Meinung, dass der Schaden nur geringfügig gewesen sein könne. «Das Tauchboot unter Wasser ist im Wesentlichen schwerelos – es ist kein Rammbock», erklärt McCallum.
Zusätzlich wirft RMST der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde «NOAA» vor, bereits seit längerem von dem Zusammenstoss gewusst zu haben. NOAA ist unter anderem verantwortlich für den Schutz von Schiffwracks.
NOAA soll nun laut RMST vor Gericht erklären, wie es zum Vorfall kam und weshalb die Kollision verheimlicht wurde. Die Ozeanografiebehörde wiederum wehrt sich gegen die Vorwürfe.