Bitzlato: Gründer von Kryptowährungsplattform verhaftet
Der russische Gründer der Kryptowährungsplattform Bitzlato ist wegen Geldwäschevorwürfen in den USA festgenommen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der russische Gründer der Kryptowährungsplattform Bitzlato wurde in den USA verhaftet.
- Über die Plattform soll illegale Gelder geflossen sein.
Anatoli Legkodymow wurde in der Nacht zum Mittwoch in Miami gefasst, wie das US-Justizministerium in Washington mitteilte.
Der in China lebende 40-Jährige ist Mehrheitseigner der in Hongkong registrierten Kryptowährungsplattform Bitzlato. Über diese soll laut US-Justiz illegale Gelder geflossen sein.
«Heute hat das Justizministerium dem Kryptokriminalitäts-Ökosystem einen harten Schlag versetzt», erklärte Vize-Justizministerin Lisa Monaco.
«Antwort in Gerichtssaal»
«Das heutige Vorgehen sendet eine klare Botschaft aus: Wer unsere Gesetze von China oder Europa aus bricht, kann eine Antwort in einem Gerichtssaal in den USA erwarten.»
Bitzlato warb damit, von seinen Nutzern nur eine minimale Identifikation und weder «Selfies noch Reisepässe» zu verlangen. Die Plattform sei so ein «Hafen für kriminelle Gewinne und zur Verwendung in kriminellen Aktivitäten vorgesehene Mittel» geworden.
Der wichtigste Partner der Plattform bei Kryptowährungstransaktionen soll der Darknet-Marktplatz «Hydra Market» gewesen sein. Dieser wurde im vergangenen April von deutschen und US-Ermittlern abgeschaltet.
700 Millionen Dollar in Kryptowährung über Bitzlato ausgetauscht
Es ist der einst weltweit umsatzstärkste illegale Marktplatz im Darknet. «Hydra-Nutzer tauschten mehr als 700 Millionen Dollar in Kryptowährung über Bitzlato aus, direkt oder über Mittelsmänner», erklärte das US-Justizministerium.
Legkodymow wird den Angaben zufolge das Betreiben eines «nicht zugelassenen Unternehmens zur Sendung von Geld» zur Last gelegt. Darauf stehen in den USA bis zu fünf Jahre Gefängnis.
Die französischen Behörden lösten in Spanien, Portugal und auf Zypern die digitale Infrastruktur von Bitzlato auf, wie das US-Ministerium erklärte. Die Aktion erfolgte in Zusammenarbeit mit der Polizeiorganisation Europol und Partnern.