Russland weist Vorwürfe der Kinderverschleppung zurück
Sowohl Washington als auch Kiew werfen Moskau die Verschleppung von ukrainischen Kindern vor. Russland hingegen will die Kinder vor ukrainischem Beschuss in Sicherheit gebracht haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland hat Vorwürfe der USA zu einer angeblichen Verschleppung ukrainischer Kinder als «absurde Äusserungen» zurückgewiesen.
Die Kinder würden gemeinsam mit ihren Angehörigen vor dem Beschuss der ukrainischen Streitkräfte in Sicherheit gebracht, teilte die russische Botschaft in den USA am Mittwoch mit.
Zuvor hatte das US-Aussenministerium Moskau vorgeworfen, mit einem breit aufgestellten Netzwerk Tausende Kinder unrechtmässig in Gebiete unter russischer Regierungskontrolle zu verbringen. Diese «Deportation» sei ein Kriegsverbrechen. Auch die Ukraine wirft Russland immer wieder vor, Kinder zu verschleppen.
Dagegen schrieb die russische Botschaft laut der auch vom Aussenministerium in Moskau verbreiteten Mitteilung, dass die Kinder gerettet würden. «Wir tun alles Mögliche, um die minderjährigen Bürger bei ihren Familien zu halten – und im Fall des Fehlens oder des Todes der Eltern und Angehörigen die Waisen in Obhut zu geben.»
Gegenseitige Vorwürfe
Die russische Botschaft behauptete, dass das «Kiewer Regime» für den Tod und die Verletzungen von Kindern verantwortlich sei. Im vergangenen Jahr seien im von russischen Truppen besetzten Donbass 153 Kinder durch die «Handlungen» Kiews und die vom Westen gelieferten Waffen getötet worden. 279 Kinder seien verletzt worden.
Die ukrainischen Streitkräfte würden etwa mit US-Mehrfachraketenwerfern vom Typ Himars Schläge gegen zivile Infrastruktur verüben, damit würden auch Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser getroffen, behauptete die Botschaft. Die Ukraine wirft russischen Truppen ebenfalls immer wieder Beschuss solcher zivilen Einrichtungen vor.
Wegen des vor knapp einem Jahr begonnenen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine werden viele Kinder zu Waisen oder verlieren im Zuge der Kampfhandlungen Kontakt zu ihren Eltern. Millionen Ukrainer sind auf der Flucht vor den russischen Angriffen.