Star-Moderator Tucker Carlson rastet wegen Historiker aus
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Interview bei Fox-News eskalierte komplett.
- Das Interview sollte eigentlich unter Verschluss bleiben.
Der niederländische Historiker Rutger Bregman prangerte am diesjährigen WEF in Davos die Steuermoral der Reichen an. Sie würden ihren Steuerpflichten zu wenig nachkommen. Knapp einen Monat danach sorgt Bregman wieder für Aufsehen.
Der konservative Fox-News-Moderator Tucker Carlson interviewte den Historiker vor rund einer Woche – doch das Gespräch wurde nie veröffentlicht. Ein Leak sorgte dafür, dass das Gespräch dennoch an die Öffentlichkeit gelangte und zeigt, warum es zurückbehalten wurde.
Ruhiger Start
Das Gespräch beginnt recht normal. Man tauscht sich aus und Bregman wiederholt die Punkte, die er bereits am WEF angesprochen hatte. Fox-Moderator Carlson lobt Bregman gar, dass er die Doppelmoral der Davos-Besuchenden angeprangert hatte, die «fliegen aber über globale Erwärmung wettern». Doch dann wendet sich das Blatt.
Bregman kritisiert Carlson, was diesem überhaupt nicht gefällt. Carlson sei von Medienmogul Rupert Murdoch und dem Cato Institute gekauft worden. Das Cato Institute ist ein einflussreicher ökonomisch-politischer Thinktank, der unter anderem von einem der Koch-Brüder kreiert wurde.
Hitziger Mittelteil
Bergman sagt unter anderem: «Die Murdochs wollen, dass du Einwanderer zu Sündenböcken erklärst, anstatt über Steuerhinterziehung zu reden.» Carlson sei zudem ein Teil des Problems und habe «dreckiges Geld» vom Institut angenommen.
Carlson, der bis dahin recht ruhig war, platzt der Kragen. Zu Bregman sagt er: «Warum fickst du dich nicht, du winziges Gehirn. Du bist ein Idiot. Ich habe versucht, dir eine Anhörung zu geben, aber du warst zu verdammt nervig.»
Eskalierter Schluss
Danach ist das Interview vorbei und eigentlich Geschichte. Bregman hat sich zur Veröffentlichung des Videos bekannt. Carlson hat mittlerweile reagiert und die Nicht-Ausstrahlung des Interviews legitimiert.
Die Vorwürfe von Bregman seinen haltlos gewesen. «In meiner Verteidigung waren die Fluchwörter total akkurat», so Carlson. Man dürfe aber solche Dinge im TV nicht sagen.
Der Moderator entschuldigte sich zudem für das Verwenden von Fluchwörtern und Beleidigungen. Die Reaktionen auf das eskalierte Interview fielen gemischt aus.