Taliban sprechen voraussichtlich nicht bei UN-Generaldebatte
Die Taliban wollten bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung eine Rede halten. Doch die Vereinten Nationen lehnen den Auftritt ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Taliban sprechen wohl nicht bei der UN-Generaldebatte.
- Nach der Machtübernahme hatten die Taliban einen Auftritt beantragt.
Die Taliban werden trotz ihrer Anfrage voraussichtlich keinen Auftritt bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung erhalten. Der Sprecher für das Land sei der bisherige Botschafter bei den Vereinten Nationen, Ghulam Isaczai. Das teilte UN-Sprecher Stephane Dujarric mit.
Nach der Machtübernahme hatten die Taliban bei den UN beantragt, das Land auch offiziell auf der UN-Bühne vertreten zu können. Sowohl mit einer Rede bei der laufenden Generaldebatte als auch mit der Nominierung eines eigenen Botschafters, der Isaczai ersetzen soll.
Die Entscheidung dazu liegt nun beim zuständigen UN Beglaubigungsausschuss. Bisher gibt es aber kein anberaumtes Treffen des Gremiums, weshalb der bisherige Botschafter Afghanistans sein Amt zumindest vorläufig behält.
Die Taliban sind seit August an der Macht
Der Ausschuss besteht aus Vertretern von neun Mitgliedsländern: USA, Russland, China, Schweden, Namibia, Bahamas, Bhutan, Sierra Leone und Chile. Er entscheidet darüber, welche Vertreter und damit auch welche Führungen von Staaten bei den Vereinten Nationen anerkannt werden. In der Praxis wird der Ausschuss dabei von Washington, Moskau und Peking dominiert.
Die Taliban haben Mitte August die Macht in Afghanistan übernommen. Der bisherige Präsident Ashraf Ghani hatte das Land zuvor fluchtartig verlassen. Deutschland, die USA und andere westliche Länder führen zwar Gespräche mit ihnen, erkennen sie aber nicht als legitime Regierung an.