Temperaturrekord in grösster Stadt Alaskas gebrochen - 32,2 Grad in Anchorage
Das Wichtigste in Kürze
- Klimaerwärmung im nordwestlichsten US-Bundesstaat besonders stark.
Der Wert wurde am Donnerstagnachmittag am internationalen Flughafen Anchorage gemessen, schrieb der nationale Wetterdienst NWS in der Nacht zum Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Mit 29,4 Grad lag der bisherige Rekord, gemessen am 14. Juni 1969, fast drei Grad darunter.
In anderen Gegenden entlang der Küste des US-Bundesstaates seien ebenfalls Temperaturrekorde verzeichnet worden, teilte NWS mit. Etwa in den Kleinstädten Kenai und King Salmon, wo jeweils 31,6 Grad gemessen wurden. Auch in den arktischen Zonen Alaskas wurden im Frühjahr ungewöhnlich hohe Temperaturen beobachtet.
Im Inneren Alaskas sind Temperaturen von weit über 30 Grad zwar keine Seltenheit. Der höchste jemals gemessene Wert im gesamten Bundesstaat stammt vom 27. Juni 1915. Im östlichen Fort Yukon verzeichnete das Thermometer damals 37,8 Grad. Dennoch gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Klimaerwärmung im nördlichsten und westlichsten Bundesstaat der USA deutlich schneller voranschreitet als im Erddurchschnitt.
Dem Klimaexperten Rick Thoman zufolge ist die mittlere Temperatur in Alaska zwischen 1901 und 2016 um 2,6 Grad gestiegen. In den gesamten Vereinigten Staaten habe der Anstieg im Schnitt nur ein Grad betragen.
Die Folgen des Klimawandels sind häufig katastrophal. Entlang der alaskischen Küste leiden die dort lebende Gemeinschaften von Ureinwohnern vielerorts unter den Folgen von Erosion. Der Dauerfrostboden, der rund 85 Prozent der Oberfläche Alaskas bedeckt, löst sich auf, wodurch Gebäude einstürzen und Ökosysteme zerstört werden.