Tesla zahlt eine Million wegen «N-Wort» gegen schwarzen Mitarbeiter
Ein ehemaliger Mitarbeiter von Tesla wurde immer wieder rassistisch angegangen. Jetzt muss der weltgrösste Elektroautobauer eine Million Dollar blechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Melvin Berry (47) wurde in einer Tesla-Werkstätte wiederholt rassistisch beschimpft.
- Weil Tesla nichts dagegen unternommen hat, muss die Firma eine Entschädigung zahlen.
2015 tritt Melvin Berry seine Stelle als Materialbearbeiter in einem nordkalifornischen Werk des Elektroautoherstellers Tesla an.
Berry ist 47-jährig, hat einen Uni-Abschluss und ist schwarz. Sein Vorgesetzter: 23-jährig, High-School-Abschluss und weiss. In den kommenden Monaten wird Berry von seinem Chef wiederholt rassistisch angegangen. Immer wieder fällt das N-Wort.
Als Berry seinen Chef zur Rede stellt, reagiert dieser auf eine Weise, die falscher nicht sein könnte: Berry muss zur Strafe länger arbeiten und besonders schwere Karren schieben. Nach 18 Monaten kündigt Berry. Er leitet rechtliche Schritte ein.
Grossteil der Zahlung geht für Gerichtskosten drauf
Tesla bestreitet die Vorwürfe, will von den desaströsen Arbeitsbedingungen nichts wissen. Doch nach jahrelangem Schiedsverfahren steht fest: Tesla ist seiner Verantwortung als Arbeitgeber nicht nachgekommen, hätte eingreifen sollen. Wie «Bloomberg» berichtet, muss der Konzern von Elon Musk nun tief in die Tasche greifen: rund eine Million Dollar werden fällig.
Der Grossteil davon geht für Gerichts- und Anwaltskosten drauf, welche die Firma für Berry tragen muss. 250'000 Dollar gehen direkt an Melvin Berry – davon 100'000 Dollar als Entschädigung für die seelische Belastung.
Rassismus bei Tesla – nicht der Erste Vorfall
Tesla macht wegen Rassismus und grundsätzlich schlechten Arbeitsbedingungen immer wieder Negativ-Schlagzeilen. Ein anderer ehemaliger Tesla-Mitarbeiter sagte in einer eidesstattlichen Erklärung aus: Das «N-Wort» habe er auf der Arbeit mindestens 100 Mal gehört. Sowohl schwarze als auch weisse Mitarbeiter bezeichneten die Fabrik als «Sklavenschiff».
Auch gab es in der Vergangenheit etliche Beschwerden wegen Diskriminierung aufgrund von Alter, Geschlecht, Behinderung und Schwangerschaft.