The Walt Disney Company: «Lightyear»-Verbot in diversen Ländern
Wegen eines lesbischen Kusses wird der Animationsfilm «Lightyear» von «The Walt Disney Company» respektive Pixar in dutzenden Ländern verboten.
Das Wichtigste in Kürze
- In über zwölf Ländern kommt «Lightyear» nicht in die Kinos.
- Grund dafür ist ein Kuss zwischen zwei weiblichen Charakteren.
- Nach Protesten von Mitarbeitern liess Disney die Szene im «Toy Story»-Spin-off.
Über ein Dutzend überwiegend muslimische Länder haben den neuen Animationsfilm «Lightyear» von The Walt Disney Company respektive Pixar aus ihren Kinos verbannt. Grund: Eine Kuss-Szene zwischen zwei weiblichen Charakteren.
The Walt Disney Company will Kuss-Szene nicht ändern
Wie die Nachrichtenagentur AFP erfuhr, haben unter anderem Ägypten und Saudi-Arabien den Ableger aus der «Toy Story»-Filmreihe nicht zugelassen. Disney hat es demnach abgelehnt, die Szenen zu entfernen und will den Film auf allen Märkten anbieten, «wie er ist».
Die Aufsichtsbehörde der Vereinigten Arabischen Emirate hatte erklärt, der Film verstosse gegen «die Standards des Landes für Medieninhalte». Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten vor einem halben Jahr noch verkündet, internationale Kinofilme künftig nicht mehr zensieren zu wollen. Stattdessen sollte für bestimmte Filme für Erwachsene eine Mindest-Altersbeschränkung von 21 Jahren eingeführt werden. «Lightyear» aber wurde nun ganz verboten.
Pixar-Produktion «Lightyear» vor allem im Nahen Osten verboten
In Malaysia erklärte die Filmzensurbehörde, dass der Film in dem Land nicht gezeigt werden dürfe, wenn keine Kürzungen vorgenommen würden. «Es ist nicht angemessen, die beiden Szenen zu zeigen, und sie sind nicht für Kinder geeignet.» Dies sagte ein Beamter, der nicht namentlich genannt werden wollte, der AFP.
Zu den weiteren Ländern und Gebieten gehören Bahrain, Irak, Jordanien, Kuwait und Libanon. Auch im Oman, Palästinensischen Gebiete, Katar und Syrien wird der Film nicht gezeigt.
Indonesiens Zensurbehörde erklärte, sie habe den Film nicht verboten. «Aber sie raten den Betreibern des Films, an ihr Publikum in Indonesien zu denken. Denn eine LGBT-Kussszene gilt immer noch als sensibel». Demnach habe Disney allerdings keine umgeschnittene Version von «Lightyear» angeboten.
The Walt Disney Company auch in den USA wegen LGBTQ-Themen unter Druck
Der Film soll am Donnerstag weltweit in die Kinos kommen. Berichten zufolge war der lesbische Kuss von Disney zunächst herausgeschnitten worden. Nach Protest von Mitarbeitern des zu dem Unterhaltungskonzern gehörenden Animationsstudios Pixar wurde er demnach aber wieder eingefügt.
Disney steht wegen seines Umgangs mit LGBTQ-Themen auch im Heimatmarkt USA schwer unter Druck. Konservative Politiker im Bundesstaat Florida versuchen, dem Unternehmen Vergünstigungen zu entziehen. Dies, nachdem der Konzern ein umstrittenes Gesetz kritisiert hatte, das die Diskussion über bestimmte sexuelle Orientierungen in öffentlichen Schulen verbietet. Disney beschäftigt in dem Staat rund 75'000 Mitarbeiter.