Trump bei Super Bowl: «Denkwürdiger Tag»
Trump will mit seiner Super-Bowl-Teilnahme eine Botschaft der Einheit senden. Es sei «eine gute Sache für das Land», sagte er Fox News.
![Super Bowl Trump](https://c.nau.ch/i/ezOA0Q/900/super-bowl-trump.jpg)
Mit seiner Teilnahme am Super Bowl will US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten eine Botschaft der Einheit senden. «Ich dachte, es wäre eine gute Sache für das Land, wenn der Präsident bei dem Spiel dabei wäre.»
Dies sagte der Republikaner dem Sender Fox News in einem Interview, das wenige Stunden vor dem Spiel am Sonntag (Ortszeit) ausgestrahlt wurde. «Es ist ein denkwürdiger Tag.»
Trump: Will USA «zusammenbringen»
Trump sagte, es gehe ihm bei seinem Besuch darum, «das Land zusammenzubringen». Dies sei jedoch nur auf eine Weise möglich: «Erfolg wird das Land zusammenbringen.»
Als Beispiel nannte er sein Dekret, das es Transmenschen untersagen soll, im Frauensport anzutreten: «Männer werden im Sport nicht mehr gegen Frauen spielen. Das ist doch lächerlich.»
Transmenschen oder Transgender sind Personen, die sich nicht mit dem bei ihrer Geburt zugeschriebenen Geschlecht identifizieren. Kritiker verweisen darauf, dass Sportorganisationen bereits differenzierte Regeln entwickelt haben und sehen die Massnahme eher als Ausdruck einer politischen Polarisierung denn als taugliche Lösung. Zudem warnen Experten vor negativen Folgen für die psychische Gesundheit betroffener Jugendlicher.
Riesiges Publikum
Der Super Bowl gilt als das grösste Sportereignis des Jahres in den USA – mit mehr als 100 Millionen Zuschauern im Stadion und vor den Bildschirmen. Das Spektakel verbindet American Football mit Entertainment und Popkultur auf einer gigantischen Bühne. Trump nimmt als erster amtierender US-Präsident persönlich teil.
Seine Vorgänger begnügten sich üblicherweise mit einem sogenannten Pregame-Interview, das vor dem Spiel ausgestrahlt wird – nicht zuletzt, weil der Super Bowl eigentlich als politisch neutraler Boden gilt. Etwa eine Stunde vor Spielbeginn um 17.30 Uhr Ortszeit (0.30 Uhr MEZ) war Trump für kurze Zeit am Spielfeldrand und winkte ins Publikum.
Im Stadion wurde er dabei zunächst kaum bemerkt. Auch Superstar Taylor Swift und weitere Promis wie Schauspieler Bradley Cooper und Fussball-Star Lionel Messi waren zu diesem Zeitpunkt bereits im Stadion. Als Trump später während der Nationalhymne eingeblendet wurde, gab es sehr gemischte Reaktionen aus Jubel und Buh-Rufen.
Trump lautstarker Akteur in NFL
Mit der National Football League (NFL) verbindet Trump eine spannungsgeladene Geschichte. Die Liga sieht sich immer wieder mit Vorwürfen systemischer Diskriminierung konfrontiert – von der Marginalisierung schwarzer Spieler bis hin zu Protesten gegen Polizeigewalt. Sie wurde damit zur Bühne gesellschaftlicher Konflikte, in denen Trump oft als lautstarker Akteur auftrat.
Während seiner ersten Amtszeit im Weissen Haus griff der Republikaner die NFL scharf an, weil sich Spieler während der Nationalhymne aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt hinknieten. Er forderte sogar deren Entlassung.
2018 eskalierte der Konflikt weiter. Einige Spieler der Philadelphia Eagles wollten nach ihrem damaligen Super-Bowl-Sieg aus Protest gegen Trumps Politik den traditionellen Besuch im Weissen Haus boykottieren. Woraufhin der Präsident die Ehrung kurzerhand absagte.