Trump: Floyd würde gute Arbeitsmarktzahlen als «grossartige Sache» bezeichnen
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident sorgt mit Äusserung über getöteten Afroamerikaner für Erstaunen.
«Hoffentlich schaut George genau jetzt herab und sagt: 'Unserem Land passiert eine grossartige Sache'», sagte Trump am Freitag, nachdem die Arbeitslosenquote inmitten der Corona-Krise überraschend gesunken war.
«Das ist ein grossartiger Tag für ihn, das ist ein grossartiger Tag für alle», fuhr der Präsident im Rosengarten des Weissen Hauses fort. «Das ist ein grossartiger, grossartiger Tag mit Blick auf die Gleichheit.»
Die Arbeitslosenquote in den USA war im Mai überraschend auf 13,3 gesunken. Das ist zwar nach wie vor ein sehr hoher Wert, aber ein Rückgang im Vergleich zum April mit 14,7 Prozent. Allerdings profitierten Afroamerikaner nicht von dieser Besserung am Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote von Schwarzen stieg im Mai leicht auf 16,6 Prozent an. Als ein Journalist Trump darauf ansprach, antwortete der Präsident nicht.
Floyds Tod bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis hat zu landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt. Kritiker werfen Trump vor, das Problem des weitverbreiteten Rassismus in den USA nicht anzugehen oder gar zu verschärfen.
Trump dagegen beteuert regelmässig, seit Abraham Lincoln, der im 19. Jahrhundert die Sklaverei abgeschafft hatte, habe kein US-Präsident mehr für Afroamerikaner getan als er. Er argumentiert, eine Förderung des Wirtschaftswachstums komme allen zu Gute, auch Schwarzen.
Trump will sich bei der Präsidentschaftswahl im November eine zweite Amtszeit sichern und dafür auch mehr afroamerikanische Wähler für sich gewinnen. Allerdings ist sein Umgang mit den Anti-Rassismus-Protesten nach Floyds Tod scharf kritisiert worden.