Donald Trump will Patriotismus in Schulen verstärken

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USA,

Donald Trump kündigt eine Kommission für mehr Patriotismus in der Bildung an. Die «linke Indoktrination» an Schulen soll Schuld an den Ausschreitungen sein.

Donald Trump
«Hund» nutzt er gerne als Schimpfwort: US-Präsident Donald Trump. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump setzt eine Kommission für «patriotische Bildung» ein.
  • Denn Schulen würden den Schülern beibringen, sich für die USA zu schämen.

Mitten in der Debatte über Rassismus und Diskriminierung in den USA setzt Trump eine Kommission zur Förderung «patriotischer Bildung» ein. Laut ihm seien die Ausschreitungen in amerikanischen Städten in den vergangenen Monaten ein Ergebnis von «Jahrzehnten linker Indoktrination unseren Schulen». Dabei werde versucht, Schüler dazu zu bringen, sich für die Geschichte des Landes zu schämen. Das sei «eine Form des Kindesmissbrauchs», sagte Trump.

Patriotismus
Trump setzt eine Kommission für mehr Patriotismus in der Bildung ein. - Keystone

Die per Präsidentenerlass gebildete Kommission für patriotische Bildung solle das ändern. «Unserer Jugend wird beigebracht werden, Amerika mit ihrem ganzen Herzen und ihrer ganzen Seele zu lieben», sagte Trump. «Wir wollen, dass unsere Söhne und Töchter wissen, dass sie Bürger der aussergewöhnlichsten Nation der Weltgeschichte sind.»

Kontroverse um US-Rassismus spitzte sich zu

In Amerika gibt es schon länger eine Debatte darüber, ob Rassismus in Institutionen und Alltag verankert ist. Und auch darüber inwieweit die frühe Geschichte der Vereinigten Staaten von der Sklaverei geprägt wurde. Die Kontroverse spitzte sich in den vergangenen Monaten zu. Dies nach dem Tod schwarzer Amerikaner durch Polizeigewalt und den zum Teil gewalttätigen Protesten.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump. - Dpa

Vor der Präsidentenwahl am 3. November beziehen Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden klar Position auf verschiedenen Seiten der Debatte. Biden sprach Anfang des Monats davon, dass sich Amerika seiner «Ursünde» der Sklaverei und ihrer Folgen stellen müsse. Trump verneinte stets, dass es systematischen Rassismus in den USA oder in Institutionen wie der Polizei gebe.

Fehlender Patriotismus: Trump schiesst gegen «New York Times»

In seiner Rede am Donnerstag griff der Präsident speziell das «1619»-Projekt der «New York Times» an. Die Zeitung analysierte das Eintreffen des ersten Schiffes in einer englischen Kolonie in Nordamerika mit Sklaven aus Afrika. Zum Anlass wurde die Rolle der Sklaverei im Werdegang der USA unter die Lupe genommen. Trump sprach von einem Kreuzzug gegen die amerikanische Geschichte – «toxische Propaganda, ideologisches Gift», die das Land zu zerstören drohten.

USA Rassismus
Demonstranten in Seattle gedenken dem Ende der Sklaverei in den USA. Foto: Ted S. Warren/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Sklaverei war in den USA erst nach dem Bürgerkrieg mit dem 13. Zusatz zur US-Verfassung 1865 abgeschafft worden. Unter den Gründervätern der USA 1776 waren mehrere Sklavenhalter.

Justizminister erntete Kritik

Kritik erntete der Justizminister William Barr für einen Vergleich an dem Abend. Ein landesweiter Lockdown in der Corona-Krise wäre wie Hausarrest, sagte er. «Neben der Sklaverei, die eine andere Art von Einschränkung war: Ist das die grösste Verletzung bürgerlicher Freiheiten in der amerikanischen Geschichte», behauptete Barr.

william barr
William Barr ist seit Februar 2019 der Justizminister der USA. - Keystone

Der demokratische Kongressabgeordnete James Clyburn bezeichnete das als «lächerlichste, unsensibelste, entsetzlichste» Äusserung, die er je gehört habe.

Biden über verantwortungslose US-Regierung

Biden sagte in einer Fragestunde mit Wählern am Donnerstag: «Ehrlich gesagt, die sind einfach krank.» Wer hat gedacht, dass ein US-Justizminister jemals die Empfehlungen von Wissenschaftlern, die Leben retten sollen, mit der Sklaverei vergleichen werde. «Ich habe nie gedacht, dass ich jemals so eine durch und durch verantwortungslose US-Regierung erleben werde.»

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