Trump verteidigt Einsatz von Würgegriff durch Polizisten in bestimmten Fällen
US-Präsident Donald Trump hat den umstrittenen Einsatz von Würgegriffen durch die Polizei in bestimmten Fällen verteidigt.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident nennt «üble Kämpfe» in Eins-zu-Eins-Situationen.
Polizisten fänden sich manchmal in «üblen Kämpfen» wieder, sagte Trump in einem am Freitag ausgestrahlten Interview im konservativen Nachrichtensender Fox News. Es gebe Eins-zu-Eins-Situationen und Auseinandersetzungen mit «wirklich bösen Leuten».
Trump machte deutlich, dass in seinen Augen in einer solchen Situation von Polizisten nicht verlangt werden könne, auf einen Würgegriff zu verzichten. «Das ist eine harte Situation.»
«Grundsätzlich» sollten der Polizei Würgegriffe aber untersagt werden, sagte Trump. «Ich mag keine Würgegriffe.» Zugleich sagte der Präsident: «Das Konzept von Würgegriffen klingt so unschuldig, so perfekt.»
Der Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz hat eine Debatte über Polizeigewalt und notwendige Reformen ausgelöst. Ein weisser Polizist hatte Floyd in der Stadt Minneapolis fast neun Minuten lang das Knie auf den Nacken gedrückt, obwohl der Festgenommene wiederholt klagte, er bekomme keine Luft.
2014 war der Afroamerikaner Eric Garner in New York ums Leben gekommen, als ein Polizist ihn bei seiner Festnahme in den Würgegriff genommen hatte. Weder im Fall Floyd, noch im Fall Garner waren die Polizisten allein im Einsatz.
Die oppositionellen US-Demokraten haben als Reaktion auf Floyds Tod ein Massnahmenpaket gegen Polizeigewalt vorgelegt, das aber bei Trumps Republikanern auf Ablehnung stösst. Derweil werden Städte und Bundesstaaten aktiv und erlassen neue Regeln.
Der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, setzte am Freitag mit seiner Unterschrift eine Reihe von Massnahmen gegen Polizeigewalt in Kraft. Unter anderem wird Polizisten der Würgegriff untersagt.