Trump distanziert sich von Sicherheitsskandal: «Nicht involviert»
Donald Trump distanziert sich von dem Skandal um einen nicht so geheimen Geheimchat von Kabinettsmitgliedern. Zugleich gibt sich der US-Präsident unbeeindruckt.

Donald Trump distanziert sich von der Sicherheitspanne seiner Regierung mit einem Geheimchat. «Ich war nicht involviert», erklärte er dem rechten Sender Newsmax, wie «The New York Times» berichtet.
Zugleich zeigte sich der Präsident zufrieden mit zuvor abgegebenen Erklärungen seiner Kabinettsmitglieder zu dem Vorfall. Trump wies darauf hin, dass in dem fraglichen Gruppenchat keine Geheiminformationen ausgetauscht worden seien, soweit er es verstanden habe.
«Hauptsache,» zitiert die «Tagesschau» den Präsidenten, sei doch, dass nichts passiert sei: «Der Angriff war ein voller Erfolg.»
Kriegspläne in Echtzeit mit Journalisten geteilt
Unter anderem Verteidigungsminister Pete Hegseth, CIA-Chef John Ratcliffe und Aussenminister Marco Rubio hatten sich in einem Gruppenchat über Kriegspläne ausgetauscht. Aus unbekannten Gründen wurde auch der Chefredakteur der Zeitung «The Atlantic» in die Gruppe eingeladen.
This Signals group was titled “Houthi PC Small Group”. Is there a “Houthi PC Large Group” government Signals chat that is *also* discussing top secret operational and intelligence plans?? pic.twitter.com/HLwS9QuZe0
— Emily A. The Spirit of Jezebel (@emzorbit) March 24, 2025
Goldberg schilderte in einem Artikel ausführlich, wie er Zeuge der brisanten Unterhaltung wurde. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates bestätigte die Authentizität des Chatverlaufs.
Trump nutzte die Gelegenheit, sich zu dem Vorfall zu äussern, um erneut gegen den Journalisten zu schiessen. Bei diesem handele es sich um einen «Sleazebag», was sich wahlweise mit «Widerling» oder «Abschaum» übersetzen lässt.
Trump nennt Waltz einen «sehr guten Mann»
Den mutmasslich für das Debakel verantwortlichen Sicherheitsberater Mike Waltz nahm Donald Trump derweil in Schutz. «Er ist ein sehr guter Mann und wird weiterhin gute Arbeit leisten», so der 78-Jährige.

Waltz hatte zugegeben, die Gruppe gegründet zu haben. Er bezeichnete den Vorfall als peinlich, wie «The Washington Post» meldet.
Weiter erklärte der politische Hardliner, er wisse nicht, wie die Nummer des Journalisten in sein Handy gelangt sei. Er habe den «Atlantic»-Chefredakteur Jeffrey Goldberg nie getroffen oder kontaktiert, so Waltz.
Empörung über Nutzung kommerzieller App
Die Verwendung der kommerziellen App Signal für sensible Regierungskommunikation löste derweil breite Empörung aus. Besonders brisant: In dem Chat wurden Details über einen bevorstehenden Militärschlag gegen die Huthi-Miliz erörtert.

Der Fehltritt machte über die USA hinaus Schlagzeilen und sorgte für Fassungslosigkeit. Mehrere Demokraten fordern nun personelle Konsequenzen, wie «CNN» berichtet.
Interne Untersuchung angekündigt
Die US-Regierung hat eine interne Prüfung des Vorfalls angekündigt. Es ist unklar, wie es zu dieser schwerwiegenden Sicherheitspanne kommen konnte.
Normalerweise gelten strenge Vorschriften für den Umgang mit vertraulichen Informationen zur nationalen Sicherheit. Besonders bei aktiven Planungen für Militäreinsätze im Ausland.