Trump distanziert sich von Sicherheitsskandal: «Nicht involviert»

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

USA,

Donald Trump distanziert sich von dem Skandal um einen nicht so geheimen Geheimchat von Kabinettsmitgliedern. Zugleich gibt sich der US-Präsident unbeeindruckt.

Donald Trump
Donald Trump hatte eigenen Angaben zufolge keine Kenntnis von dem fraglichen Signal-Chat. - Keystone

Donald Trump distanziert sich von der Sicherheitspanne seiner Regierung mit einem Geheimchat. «Ich war nicht involviert», erklärte er dem rechten Sender Newsmax, wie «The New York Times» berichtet.

Zugleich zeigte sich der Präsident zufrieden mit zuvor abgegebenen Erklärungen seiner Kabinettsmitglieder zu dem Vorfall. Trump wies darauf hin, dass in dem fraglichen Gruppenchat keine Geheiminformationen ausgetauscht worden seien, soweit er es verstanden habe.

«Hauptsache,» zitiert die «Tagesschau» den Präsidenten, sei doch, dass nichts passiert sei: «Der Angriff war ein voller Erfolg.»

Kriegspläne in Echtzeit mit Journalisten geteilt

Unter anderem Verteidigungsminister Pete Hegseth, CIA-Chef John Ratcliffe und Aussenminister Marco Rubio hatten sich in einem Gruppenchat über Kriegspläne ausgetauscht. Aus unbekannten Gründen wurde auch der Chefredakteur der Zeitung «The Atlantic» in die Gruppe eingeladen.

Goldberg schilderte in einem Artikel ausführlich, wie er Zeuge der brisanten Unterhaltung wurde. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates bestätigte die Authentizität des Chatverlaufs.

Trump nutzte die Gelegenheit, sich zu dem Vorfall zu äussern, um erneut gegen den Journalisten zu schiessen. Bei diesem handele es sich um einen «Sleazebag», was sich wahlweise mit «Widerling» oder «Abschaum» übersetzen lässt.

Trump nennt Waltz einen «sehr guten Mann»

Den mutmasslich für das Debakel verantwortlichen Sicherheitsberater Mike Waltz nahm Donald Trump derweil in Schutz. «Er ist ein sehr guter Mann und wird weiterhin gute Arbeit leisten», so der 78-Jährige.

Mike Waltz Trump
Mike Waltz, Nationaler Sicherheitsberater von Donald Trump, hatte den Journalisten in die Chat-Gruppe eingeladen. - Keystone

Waltz hatte zugegeben, die Gruppe gegründet zu haben. Er bezeichnete den Vorfall als peinlich, wie «The Washington Post» meldet.

Weiter erklärte der politische Hardliner, er wisse nicht, wie die Nummer des Journalisten in sein Handy gelangt sei. Er habe den «Atlantic»-Chefredakteur Jeffrey Goldberg nie getroffen oder kontaktiert, so Waltz.

Empörung über Nutzung kommerzieller App

Die Verwendung der kommerziellen App Signal für sensible Regierungskommunikation löste derweil breite Empörung aus. Besonders brisant: In dem Chat wurden Details über einen bevorstehenden Militärschlag gegen die Huthi-Miliz erörtert.

Signal App Handy Trump
Die Mitglieder der Regierung Trump nutzten einen Gruppen-Chat im Messengerdienst Signal um militärische Planungen zu besprechen. (Symbolbild) - Keystone

Der Fehltritt machte über die USA hinaus Schlagzeilen und sorgte für Fassungslosigkeit. Mehrere Demokraten fordern nun personelle Konsequenzen, wie «CNN» berichtet.

Interne Untersuchung angekündigt

Die US-Regierung hat eine interne Prüfung des Vorfalls angekündigt. Es ist unklar, wie es zu dieser schwerwiegenden Sicherheitspanne kommen konnte.

Hast du schon mal versehentlich Inhalte aus Messengerdiensten mit jemandem geteilt, für den sie nicht bestimmt waren?

Normalerweise gelten strenge Vorschriften für den Umgang mit vertraulichen Informationen zur nationalen Sicherheit. Besonders bei aktiven Planungen für Militäreinsätze im Ausland.

Kommentare

User #2836 (nicht angemeldet)

Mein Name ist Hase, ich weiss von nichts.

User #5442 (nicht angemeldet)

Das kommt, wenn jeder Politiker spielen will, aber keine Ahnung davon hat. Jeder möchte ein Verbot /Gesetz heraus bringen

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