Ukrainische Präsidentengattin bittet USA im Kapitol um mehr Waffen
Die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska hat die USA bei einer Rede im Kapitol in Washington eindringlich um mehr Waffen und speziell um Luftabwehrsysteme gebeten. Selenska warf Russland in einer Ansprache vor Kongressabgeordneten und Senatoren am Mittwoch laut Übersetzerin vor, einen «Terrorkrieg» gegen ihr Land zu führen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei ihrem Vortrag, bei dem sie unter anderem Bilder getöteter ukrainischer Kinder zeigte, dankte sie den USA für deren Unterstützung.
«Während Russland tötet, rettet Amerika», sagte Selenska. «Aber leider ist der Krieg nicht vorbei, der Terror geht weiter.» Sie sehe sich daher dazu gezwungen, um Waffen zu bitten.
«Waffen, die nicht dazu benutzt werden, einen Krieg in einem fremden Land zu führen, sondern um die eigene Heimat zu schützen», sagte die Ehefrau von Präsident Wolodymyr Selenskyj. «Ich bitte um Luftabwehrsysteme, damit Raketen nicht Kinder in ihren Kinderwagen töten, damit Raketen nicht Kinderzimmer zerstören und ganze Familien töten.» An die Amerikaner appellierte sie: «Helfen Sie uns, diesen Terror gegen die Ukrainer zu stoppen.»
Selenska beklagte, den Ukrainern werde durch den Krieg Normalität vorenthalten. «Wird mein Sohn im Herbst in seine Schule zurückkehren können? Ich weiss es nicht, wie Millionen von Müttern in der Ukraine. Wird meine Tochter in der Lage sein, zu Beginn des akademischen Jahres an die Universität zu gehen und ein normales Studentenleben zu führen? Das kann ich nicht beantworten. Worauf sollen sich ukrainische Lehrer vorbereiten - in Klassenzimmern zu arbeiten oder in Bunkern? Wir hätten Antworten, wenn wir Luftabwehrsysteme hätten.»
Selenska besucht derzeit die USA, den mit Abstand wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine. Am Dienstag war sie zu einem bilateralen Gespräch mit der First Lady, Jill Biden, zusammengekommen. Davor hatten die First Lady und US-Präsident Joe Biden Selenska am Weissen Haus in Empfang genommen.
Jill Biden schrieb am Mittwoch auf Twitter: «Im Namen aller Amerikaner, es war mir eine grosse Ehre, Frau Selenska im Weissen Haus zu begrüssen.» Beide hatten sich bereits bei einem Überraschungsbesuch der First Lady in der Ukraine im Mai getroffen. US-Aussenminister Antony Blinken war bereits am Montag mit Selenska zusammenkommen.